/ 03.06.2013
Jochen Hellbeck (Hrsg.)
Tagebuch aus Moskau 1931-1939
München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1996; 330 S.; 34,- DM; ISBN 3-423-02971-4Das von Hellbeck übersetzte und edierte Tagebuch des Bauernsohnes Stepan Podlubyni, der 1931 siebzehnjährig aus der Ukraine nach Moskau kam, gibt Einblicke sowohl in die individuellen Lebensbedingungen und Handlungsspielräume als auch das politische Klima des Stalinismus. Erhoffte Podlubyni zunächst seinen Aufstieg im Sowjetsystem - in erster Linie, um sich gemäß der bolschewistischen Ideologie vom „Neuen Menschen“ selbst zu verwirklichen -, ging er vor dem Hintergrund zunehmender Unterdrückung kritischer Denker sowie der Massenverhaftungen in den dreißiger Jahren mehr und mehr auf Distanz und wurde schließlich zum „Chronisten des Terrors“ (63). Dem eigentlichen Tagebuch ist eine ebenso umfassende wie kenntnisreiche Einleitung des Herausgebers vorangestellt.
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.62 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Jochen Hellbeck (Hrsg.): Tagebuch aus Moskau 1931-1939 München: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1519-tagebuch-aus-moskau-1931-1939_1731, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1731
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Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
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