/ 22.06.2013
Ahmed Rashid
Taliban. Afghanistans Gotteskämpfer und der neue Krieg am Hindukusch. Aus dem Englischen von Harald Riemann und Rita Seuß
München: C. H. Beck 2010 (Beck'sche Reihe 1958); 480 S.; 14,95 €; ISBN 978-3-406-60628-1Die englischsprachige Ausgabe von Rashids Buch erschien im Jahr 2000, als George W. Bush die Taliban noch für eine Mädchenband hielt. Als pakistanischer Journalist hat Rashid die Entstehungsgeschichte der Taliban genau verfolgt – erweitert um Interviews mit Insidern kann er die internen Dynamiken dieser Gruppe genau aufzeigen. Insbesondere ihr Umgang mit der Macht – also die Frage, wie sie ihre Herrschaft festigten und gleichzeitig eine Befreiungsmiliz blieben – und ihr Verhältnis zu Osama Bin Ladens Al Kaida stehen im Mittelpunkt dieses gut geschriebenen und erst kürzlich überarbeiteten, ergänzten Bandes (zur Annotation der 2001 bei Droemer Knaur publizierten deutschen Ausgabe des Buches siehe Buch-Nr. 19757). Es enthält nunmehr ein ausführliches Kapitel über die Neugruppierung der Taliban nach 2002, in dem die Intervention seit 2009 nachgezeichnet wird. Dabei kommen die Veränderungen, die die Bewegung seitdem durchlaufen hat, etwas kurz, dafür wird aber ihre Ausbreitung nach Pakistan thematisiert. Rashids Buch ist also eher als Standardwerk über die Entstehung und weniger über die Genese der Taliban zu lesen.
Florian Peter Kühn (KÜ)
Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 4.41 | 2.68 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Florian Peter Kühn, Rezension zu: Ahmed Rashid: Taliban. München: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/32814-taliban_39188, veröffentlicht am 14.09.2010.
Buch-Nr.: 39188
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Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
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