Der Band rekonstruiert die politische Biographie der Kommunistin Tamara Bunke, die unter dem Decknamen "Tania" als einzige Deutsche am Kampf der 1966/67 von "Che" Guevara geführten Guerillaeinheit in Bolivien beteiligt war und dabei dreißigjährig im Mai 1967 getötet wurde. Die Darstellung konzentriert sich im wesentlichen auf die Zeit zwischen 1961 und 1967, nachdem Bunke erstmals mit einer Polit-Ballettruppe aus Ost-Berlin nach Kuba gekommen war. Aus Erinnerungen, Tagebucheintragungen und Briefen von Zeitzeugen, Freunden und Familienangehörigen wird die Entwicklung der jungen SED-Aktivistin zur Guerrillakämpferin nachgezeichnet, von der nach ihrem Tod vermutet wurde, sie sei zeitweilig die Geliebte Guevaras gewesen. Die Autorinnen bemühen sich, diese Vermutung ebenso wie den Verdacht, Bunke sei Informantin oder Agentin des KGB gewesen, durch die Auswertung des relevanten Aktenmaterials sowie die Befragung von Zeitzeugen zu widerlegen. Insgesamt entsteht das Bild einer fortschreitenden persönlichen Solidarisierung mit dem lateinamerikanischen Befreiungskampf jener Zeit, das nicht frei ist vom romantischen Pathos der "tragischen Revolutionsheldin" mit Vorbildcharakter. Eine Fülle von Fotodokumenten sowie ein Anhang mit Akten und Schriftstücken zur Person ergänzen den Band.