Skip to main content
/ 05.09.2013
Finn Laursen (Hrsg.)

The EU and the Political Economy of Transatlantic Relations

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2012 (European Policy 51); 319 S.; pb., 44,40 €; ISBN 978-3-0352-6271-1
Spätestens seit der Finanz‑ und Wirtschaftskrise ist die grundsätzliche Frage wieder virulent, ob die Politik der Wirtschaft einen klaren Rahmen vorgeben muss oder ob von der Politik vorgegebene Bedingungen nicht doch eher hindernd denn fördernd für den freien Handel sind. Dieses Thema wurde im April 2011 am European Centre of Excellence der Dalhousie Universität konkret anhand der sicherheits‑ und wirtschaftspolitischen Aspekte in den transatlantischen Beziehungen der EU diskutiert. Die überarbeiteten Wortbeiträge zum inhaltlichen Komplex Politische Ökonomie sind nun in diesem Sammelband veröffentlicht. In seiner ausführlichen Einleitung beschreibt der Herausgeber das Thema detailliert, geht auf die Rahmenbedingungen und Verträge ein, durch die die europäische Wirtschaft und Politik eng miteinander verflochten sind und kommt auch auf einzelne transatlantische wirtschaftspolitische Beziehungen zwischen der EU und Kanada, den USA sowie Mexiko zu sprechen. Ferran Brunet stellt in seinem Beitrag die Stabilisierung der Finanzen sowie strukturelle Reformen als Herausforderungen dar, mit denen sich sowohl die USA als auch die EU konfrontiert sehen. Während die USA in Bezug auf die Finanzstabilisierung aktuell „nur“ mit Handels‑ und Haushaltsdefiziten zu kämpfen haben, wiegt diese erste Herausforderung für die EU deutlich schwerer, weil viele europäische Länder zusätzlich zu diesen beiden Defiziten noch mit einer extrem hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert sind, die die EU aufgrund ihrer schwerfälligen ökonomischen Governance bisher nicht hinreichend lösen konnte. Entsprechend ist es nach Ansicht von Brunet notwendig, umfassend zu reformieren – in der EU deutlich stärker als in den USA –, damit die Wettbewerbsfähigkeit beider Wirtschaftszonen erhalten bleibt. Nanette Neuwahl und Nicolas Vermeys blicken in ihrem Artikel auf das zwischen der EU und Kanada geplante Handelsabkommen CETA (es kommt dem Anti‑Piraterie‑Abkommen ACTA in vielen inhaltlichen Punkten sehr nahe) und hier vor allem auf den elektronischen Handel. Die Autoren stellen die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen auf beiden Seiten vor und kommen (vor Bekanntwerden der NSA‑Aktivitäten durch die Informationen Edward Snowdens) zu dem Schluss, dass der Schutz der Privatsphäre sowie der persönlichen Informationen bereits recht gut gewährleistet werden könne, die Durchführung des elektronischen Handels (E‑Signature, Authentifizierung, Zertifizierung) allerdings ein schwierigeres Thema sei.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 3.62.642.652.684.453.54.224.43 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Finn Laursen (Hrsg.): The EU and the Political Economy of Transatlantic Relations Frankfurt a. M. u. a.: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/36139-the-eu-and-the-political-economy-of-transatlantic-relations_44031, veröffentlicht am 05.09.2013. Buch-Nr.: 44031 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
CC-BY-NC-SA