Skip to main content
/ 11.06.2013
Edward Luttwak

Turbo-Kapitalismus. Gewinner und Verlierer der Globalisierung

Hamburg/Wien: Europa Verlag 1999; 448 S.; geb., 49,80 DM; ISBN 3-203-79549-3
Der Titel dieses ebenso aufschlußreichen wie lesbaren Buchs hätte nicht besser gewählt werden können: Luttwak geht es darum zu analysieren, welche Auswirkungen die ungeheure Beschleunigung eines ohnehin dynamischen Wirtschaftssystems auf die davon betroffenen Gesellschaften und Individuen hat. Er argumentiert dabei keineswegs aus einer ideologisch begründeten Abwehrhaltung heraus. Luttwak gibt sich vielmehr als überzeugter Verfechter des Kapitalismus aus, weil nichts dessen "einzigartiger Fähigkeit gleich[kommt], die simple Gier des Menschen in eine unendlich vielfältige produktive Energie zu verwandeln" (11). Die anhand vieler Beispiele illustrierte Hauptthese Luttwaks weist jedoch auf den Zusammenhang zwischen dem Wirtschaftssystem und der Funktionsfähigkeit gesellschaftlicher und politischer Mechanismen und Institutionen hin: "Wenn alles Kapital zügig jenen zugeteilt wird, die damit den höchsten Umsatz erzielen, bleibt nichts mehr für Institutionen übrig, die [...] etwas tun, das keinen Profit abwirft." (383) Inhaltsübersicht: 1. Gewinner und Verlierer; 2. Was ist Turbo-Kapitalismus?; 3. Erfolge und Mißerfolge der Weltwirtschaft; 4. Die Microsoft-Illusion; 5. Die Rückkehr der Armut; 6. Das Zeitalter der Arbeitslosigkeit; 7. Theorie und Praxis der Geo-Ökonomie; 8. Die Debatte über die Industriepolitik; 9. Der Turbo-Kapitalismus in Rußland; 10. Die Ideologie des Freihandels; 11. Die Religion des Geldes; 12. Einkaufen als Therapie; 13. Das große Dilemma.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.432.2 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Edward Luttwak: Turbo-Kapitalismus. Hamburg/Wien: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10044-turbo-kapitalismus_11879, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 11879 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA