Habilitationsschrift Marburg. - Der Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung wird von vielen Ökologen als wichtige Richtschnur für umweltverträgliches Wirtschaften propagiert. Dies geht zumeist mit der Forderung nach einem Umbau des Weltwirtschaftssystems, insbesondere der Welthandelsordnung, einher. Der Autor untersucht in seiner Studie, inwieweit die in diesem Denken implizit enthaltene These der Unvereinbarkeit von Freihandel und nachhaltiger Entwicklung haltbar ist. Er kommt zu dem Schluß, daß im Gegenteil "von einer überaus engen Komplementaritätsbeziehung auszugehen" ist (161). Das Regelwerk der WTO hindert niemanden daran, Umweltbelastungen zu bekämpfen. Gleichwohl zeigt Knorr auf, daß die Regeln der WTO in einigen Bereichen durchaus reformbedürftig sind. Die Vorbildfunktion des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens zieht er jedoch in Zweifel, weil es den Mitgliedstaaten und den Unternehmen die Möglichkeit gibt, Protektionismus als Umweltschutz zu tarnen.