Der ehemalige Präsident der USA beklagt einen Verfall von traditionellen Werten in den USA und macht dafür den wachsenden religiösen Fundamentalismus in den USA verantwortlich. „Fundamentalisten der Kirchen und des Staates“ (8 f.) würden großen Einfluss auf die gesellschaftspolitischen Debatten nehmen. Die „Weltanschauung“ dieser Akteure, ihre Intoleranz etwa in Fragen der Todesstrafe oder der Abtreibung polarisiere die Gesellschaft und stelle eine Gefahr für die moralischen Haltungen vieler Amerikaner dar. Der Friedensnobelpreisträger diskutiert vor dem Hintergrund eigener Wertvorstellungen – Carter ist Baptist und im Text bezieht er sich laufend auf die Bibel – gesellschaftliche Themen wie Scheidung, Homosexualität, Todesstrafe, Abtreibung, die Rolle der Frau, Fundamentalismus sowie die Außenpolitik. Er kritisiert scharf die Bestrebungen einiger Politiker, ein „weltbeherrschendes amerikanisches Imperium“ zu errichten (10). Die US-Außenpolitik werde immer mehr von Machtphantasien geleitet denn von moralischer Verantwortung bestimmt. Er spricht sich für die diplomatische Lösung von Konflikten aus und befürwortet militärische Aktionen nur im Falle eines Angriffs. In diesem Kontext setzt er sich auch mit der Terrorismusbekämpfung und die Atomwaffenpolitik auseinander. Er plädiert für den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Als „größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet er aber die zunehmende „Kluft zwischen Arm und Reich“ (172) in den USA und verweist an dieser Stelle auf den christlichen Wert der Gerechtigkeit. Das bereits 2005 in den USA erschienene Buch richtet sich vor allem an ein amerikanisches Publikum. Es enthält nicht nur interessante Positionen zu aktuellen Themen und allgemeinen Gesellschaftswerten, sondern stellt zugleich ein persönliches Zeugnis eines bedeutenden Weltpolitikers unserer Zeit dar.