/ 04.06.2013
Jaime Sperberg F.
Urbane Landbesetzungen in Santiago de Chile und Buenos Aires. Soziale Bewegungen in Chile und Argentinien in den 80er Jahren
Hamburg: Lit 1997 (Politikwissenschaft 43); X, 127 S.; 39,80 DM; ISBN 3-8258-3407-7Poltikwiss. Diplomarbeit Marburg; Erstgutachter: D. Berg-Schlosser. - Aufgrund der negativen sozioökonomischen Entwicklung werden die achtziger Jahre für Lateinamerika häufig als das "verlorene Jahrzehnt" bezeichnet. Nach Ansicht des Autors verdeckt dieses pauschale Etikett jedoch den Blick auf die in dieser Periode neu entstandenen Partizipations- und Demokratisierungspotentiale der Zivilgesellschaft. Am Beispiel von Landbesetzungen zur individuellen Lösung des Wohnproblems, die in diesem Jahrzehnt sowohl in Santiago de Chile als auch in Buenos Aires stattgefunden haben, werden die daraus resultierenden Herausforderungen für das politische System untersucht, wobei zwischen den autoritären Systemen beider Länder und der in Argentinien seit 1983 neu errichteten Demokratie unterschieden wird. Im Ergebnis zeigt sich, daß die Landbesetzer und ihre Organisationen zwar für eine gewisse Zeit das Regime herausfordern konnten, jedoch stets die Gefahr der Vereinnahmung durch übergreifende parteipolitische bzw. personalistische und klientelistische Strukturen bestand.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.65 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Jaime Sperberg F.: Urbane Landbesetzungen in Santiago de Chile und Buenos Aires. Hamburg: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4505-urbane-landbesetzungen-in-santiago-de-chile-und-buenos-aires_6319, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 6319
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Dr., Politikwissenschaftler.
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