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/ 04.06.2013
Eckhard Jesse / Konrad Löw (Hrsg.)

Vergangenheitsbewältigung

Berlin: Duncker & Humblot 1997 (Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung 54); 129 S.; 68,- DM; ISBN 3-428-09183-3
Deutschland hat zwei Vergangenheiten zu "bewältigen", Ursachen und Folgen zweier totalitärer Systeme zu überdenken. Deshalb steht wohl auch der Umgang der Deutschen mit ihren historischen Altlasten im Mittelpunkt dieses Bandes, der aus einem Symposium der Fachgruppe Politikwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung hervorgegangen ist. Doch auch der russischen Aufarbeitung des Totalitarismus ist ein Beitrag gewidmet, ebenso dem Ringen der Vereinigten Staaten mit den dunklen Seiten ihrer Geschichte, wie z. B. Sklaverei, Vietnamkrieg, Antisemitismus, Ausrottung und Diskriminierung der Indianer. Mit der Debatte um die Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand befassen sich zwei kontroverse Artikel; Gegenstand der Kontroverse ist die Frage, ob als Widerstandskämpfer geehrt werden darf, wer Hitlers Ideologie vom Boden der Gegenideologie aus bekämpfte. Inhalt: Eckhard Jesse: Doppelte Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Ein Problem der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (11-26); Arnulf Baring: Was bleibt von der deutschen Vergangenheit? Subjektive Betrachtungen über die deutsche Identität (27-43); Rainer Eckert: Straßenumbenennung und Revolution in Deutschland. Über die Beseitigung der Symbole und Benennungen der SED-Diktatur (45-52); Andrej Gurkow: Vergangenheitsbewältigung im heutigen Rußland. Die geistige Überwindung des Totalitarismus (53-62); Gerald R. Kleinfeld: Vergangenheitsbewältigung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Über die Vielfalt der Anknüpfungspunkte (63-70); Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg: Darf der pluralistische Staat Denkmäler errichten? Zu einer Kontroverse der jüngsten Vergangenheit (71-78); Peter Steinbach: Darf der pluralistische Staat "Geschichtspolitik" betreiben? Zu einer Kontroverse der jüngsten Vergangenheit (79-87); Konrad Löw: Paralleles Denken, disparates Gedenken. Friedrich Engels und Dr. Josef Goebbels - zwei Elberfelder spielen zweite Geige (89-105).
Barbara Zehnpfennnig (BZ)
Prof. Dr., Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Passau.
Rubrizierung: 2.232.352.642.62 Empfohlene Zitierweise: Barbara Zehnpfennnig, Rezension zu: Eckhard Jesse / Konrad Löw (Hrsg.): Vergangenheitsbewältigung Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4348-vergangenheitsbewaeltigung_6122, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6122 Rezension drucken
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