/ 18.06.2013
Gerhard Lehmbruch
Verhandlungsdemokratie. Beiträge zur vergleichenden Regierungslehre
Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2003; 217 S.; brosch., 31,90 €; ISBN 3-531-14134-1Der Band versammelt die zentralen Texte eines Autors, der mit seinen Arbeiten zur Verhandlungstheorie den Demokratiebegriff in der Vergleichenden Systemlehre bereichert hat. Ausgehend von Überlegungen zur Konfliktregulierung in ethnisch, kulturell oder religiös fragmentierten Gesellschaften zeigt Lehmbruch, dass konkordanzdemokratische und korporatistische Strukturen der Entscheidungsfindung dort Möglichkeiten zur politischen Konsensbildung eröffnen, wo klassische Modelle der Wettbewerbsdemokratie an ihre explanatorischen Grenzen stoßen. Lehmbruch hat jüngst in seinen Überlegungen zur Zukunft des deutschen Föderalismus darauf hingewiesen, dass die Entstehungs- und Rahmenbedingungen für Verhandlungssysteme eine Pfadabhängigkeit generieren können, welche die Möglichkeit von Reformen entscheidend beeinflussen.
Aus dem Inhalt:
2. Proporzdemokratie: Politisches System und politische Kultur in der Schweiz und in Österreich (1967)
3. Consociational democracy, class conflict, and the new corporatism (1974)
4. Liberal corporatism and party government (1977)
5. Concertation and the structure of corporatist networks (1984)
6. Sozialpartnerschaft in der vergleichenden Politikforschung (1985)
7. Die korporative Verhandlungsdemokratie in Westmitteleuropa (1996)
8. Die Große Koalition und die Institutionalisierung der Verhandlungsdemokratie (1999)
Stefan Gänzle (GÄ)
Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.21 | 5.41 | 2.4 | 2.5 | 2.32 | 2.61
Empfohlene Zitierweise: Stefan Gänzle, Rezension zu: Gerhard Lehmbruch: Verhandlungsdemokratie. Wiesbaden: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/20351-verhandlungsdemokratie_23715, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 23715
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Politikwissenschaftler.
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