/ 03.06.2013
Tesfaye Tafesse
Villagization in Northern Shewa, Ethiopia: Impact Assessment
Münster: Lit 1995 (Politikwissenschaft 32); 159 S.; brosch., 38,80 DM; ISBN 3-8258-2618-XDiss. Osnabrück; Erstgutachter H.-J. Wenzel. - Am Beispiel der Provinz Nord-Showa untersucht der Autor das umstrittene Verdorfungs-Programm der vormaligen äthiopischen Regierung, das direkt oder indirekt in das Leben von vierzehn Millionen Menschen eingriff. Auf der Basis von mehr als zweihundert Einzelfallstudien zeigt er eklatante Schwächen sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung. Die betroffene ländliche Bevölkerung konnte weder an der Entscheidungsfindung partizipieren noch wurde ihren ökonomischen - überwiegend auf Subsistenzwirtschaft ausgerichteten - Produktionsstrukturen Rechnung getragen. Folglich setzte nach dem Ende des Programms, spätestens jedoch seit der Niederlage des Mengistu-Regimes, eine umfassende "devillagization" (120) ein.
Dieses Ergebnis bestätigt die Notwendigkeit einer stärkeren Basispartizipation bei Planung und Umsetzung von Entwicklungsvorhaben. Sowohl in der nationalen Entwicklungsplanung als auch in der bi- und multinationalen Entwicklungszusammenarbeit ist weiterhin eine Abkehr von "top-down"- und eine Hinwendung zu "bottom-up"-Ansätzen (5) notwendig.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.67
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Tesfaye Tafesse: Villagization in Northern Shewa, Ethiopia: Impact Assessment Münster: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1844-villagization-in-northern-shewa-ethiopia-impact-assessment_2122, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 2122
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Dr., Politikwissenschaftler.
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