Politikwiss. Diss. - Wie hat sich der bisherige Prozess der Demokratisierung in Südafrika vollzogen und wie steht es um die Chancen der Konsolidierung? Entlang dieser übergeordneten Fragestellung zeichnet der Autor den bisherigen Prozess der politischen Transformation detailliert nach. Er geht zunächst auf die Vorgeschichte des Umbruchs ein und fragt nach den endogenen und exogenen Faktoren, die den Systemwandel auslösten. Die weitere Darstellung des Transitionsprozesses gliedert sich entlang der drei Phasen der Liberalisierung, der Demokratisierung und der Konsolidierung. Klaußen widmet sich einer Fülle von Detailfragen, die er mithilfe transformationstheoretischer Begriffe und Kategorien untersucht. Er beschreibt die Erfolge, Defizite und Risiken und attestiert Südafrika eine - im internationalen Vergleich und angesichts der historischen Bedingungen - bislang gelungene Transformation. „Der begonnene Weg ist allerdings bei weitem noch nicht zu Ende gegangen, ja die Marschierenden scheinen bisweilen das große Ziel aus den Augen verloren zu haben und sich gar punktuell rückwärts zu bewegen. Diese große Zielvorstellung hat drei Namen und Konzepte [...]: Durch Nation-Building das Bewußtsein einer Unity in Diversity zu erreichen und diese Gemeinschaft zu einer wahrhaft liberal-demokratischen, sozial-marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung zu führen. Das alles klingt heroisch, und wenn man bedenkt, wo Südafrikas Wurzeln liegen, ist es das auch" (362). Der Autor hat sich seit Mitte der 90er-Jahre intensiv mit seinem Untersuchungsgegenstand beschäftigt, er hat Südafrika mehrere Male bereist, konnte somit „die atmosphärischen Veränderungen im Land aufnehmen" (12) und einigen wichtigen historischen Ereignissen beiwohnen. Wer über den zum Teil recht abgehobenen Sprachstil hinwegzulesen vermag, findet in dem Buch eine umfassende und differenzierte Analyse.