Dieser Band ist dem wohl prominentesten Euro-Kritiker in der Bundesrepublik Deutschland zum 70. Geburtstag gewidmet. Er und die drei Herausgeber haben im Januar 1998 die von starker Medienpräsenz begleitete Klage gegen den Start der Währungsunion zum 1. Januar 1999 vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht, die das Gericht jedoch verworfen hat. Die drei Herausgeber bleiben hinsichtlich der Zukunft der einheitlichen Währung weiterhin skeptisch: "Die vierte Stufe der Währungsunion, ihr Scheitern, wird aller Welt die Verantwortungslosigkeit der Euro-Politik vor Augen führen. Der Euro-Beschluß des Bundesverfassungsgerichts hat eine weitere Sorge begründet, die Sorge um das Recht im integrierten Europa. Daß der Euro in der irrigen Hoffnung aufgeweicht werden wird, ein besseres Klima für die Beschäftigung zu schaffen, zeichnet sich bereits ab. Wir fürchten, daß wir mit unseren Warnungen recht behalten werden." (XXII) Freunde, Weggefährten und Kollegen befassen sich mit Hankels wichtigsten Arbeits- und Forschungsgebieten, der Weltwirtschaft und der Währungsunion. Inhalt: Wilhelm Nölling / Karl Albrecht Schachtschneider / Joachim Starbatty: Wilhelm Hankel - homo politicus, homo contemplativus (XI-XXII). I. Währungsunion: Wolf-Dieter Becker: Perspektiven einer "Währungs-Union" à la Maastricht (3-12); Kurt Biedenkopf: Zur Europäischen Währungsunion (13-29); David I. Fand: Eleven Questions about the European Monetary Union (31-43); Liesel Hartenstein: Das Wagnis Euro - kein Bravourstück der Demokratie (45-58); Rolf H. Hasse: Die Erosion von Maastricht (59-67); Gunnar Heinsohn / Otto Steiger: Zentralbankkunst und Europäische Währungsunion (69-88); Udo Kollatz: Währungsreform, Kriminalität und Korruption. Schlagschatten einer Erfolgsgeschichte (89-105); David Marsh: Regierungswechsel in Deutschland und die Währungsunion aus der Sicht Großbritanniens (107-114); Bert Rürup: Der Euro und die Rente (115-118); Karl Albrecht Schachtschneider: Demokratiedefizite in der Europäischen Union (119-148); Wolf Schäfer: Der neue europäische Wechselkursmechanismus und die MOE-Staaten (149-154); Bertram Schefold: Der Euro: Barriere oder Brücke auf dem Weg zu einem föderalistischen Europa? (155-163); Martin Seidel: Die Verfassung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion als Wirtschaftsunion (165-187); Karl Socher: Die Politische Ökonomie der Währungsunion - aus österreichischer Sicht (189-199); Joachim Starbatty: Schicksalhafte Entscheidung und politische Argumentation - Bundestag und Bundesrat zum Euro (201-224). II. Weltwirtschaft: Hannes Androsch: Aspekte des Geld- und Währungswesens als ökonomisches Rüstzeug und wirtschaftspolitisches Präzisionsinstrument (227-238); Andreas Hauskrecht: Nachholende wirtschaftliche Entwicklung im Lichte der derzeitigen Währungs- und Finanzkrisen (239-254); Robert Isaak: A World Central Bank: To Be or Not to Be? (255-264); Reimut Jochimsen: Globalismus via Regionalismus im Währungsbereich? Der Beitrag eines wertstabilen Euro (265-294); Heinz König / Robert Dornau / Michael Schröder: Über den Zusammenhang von Finanzmarkterwartungen: USA und Deutschland (295-309); Hans-Helmut Kotz: "Clash of cultures"? - Transaktionsorientierung versus Bankenintermediation (311-323); Franz Lehner: Spekulation statt Produktion - was treibt den modernen Kapitalismus? (325-335); Wilhelm Nölling: Über die "Angst" der Amerikaner vor dem Euro (337-359); Hajo Riese: Stabilitätspolitik in einem dollar-euro-zentrierten Weltwährungssystem (361-374); Hans-Bernd Schäfer: Zivilrecht im Entwicklungsprozeß (375-392); Udo Ernst Simonis: Projekt 2000: Eine Weltorganisation für Umwelt und Entwicklung (393-409); Paul Bernd Spahn: Globalization, Governance, and the Third World (411-426); Eckard Wilch: Eine Spinne im Netz. Die Mitteleuropäische Handelsbank AG - ein gelungenes Deutsch-Polnisches Joint-Venture (427-436); Gerhard Zweig: Logik der Finanzierungsrechnung (437-447).