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/ 21.06.2013
Philipp Gassert / Detlef Junker / Wilfried Mausbach / Martin Thunert (Hrsg.)

Was Amerika ausmacht. Multidisziplinäre Perspektiven

Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2009 (Geschichte); 229 S.; kart., 24,- €; ISBN 978-3-515-09396-5
Die Beiträge gehen zurück auf Vorträge aus den Rechts-, Geistes- und Sozialwissenschaften, die zwischen 2003 und 2007 am Heidelberg Center for American Studies gehalten wurden. Den Herausgebern geht es darum, eine alte Tradition europäischer Auseinandersetzungen mit den USA als zugleich europäische und doch fremde Nation neu zu beleben. Da eine Vielfalt an Themen behandelt wird, besteht ein breit gefächertes Angebot für weitere Diskussionen. Krakau und Junker beschäftigen sich mit dem Exzeptionalismus, dabei konzentrieren sie sich auf die Außenpolitik respektive auf die Begründung der amerikanischen Identität. Vielfalt und Einheit wägen Fischer-Hornung und Schulz am Beispiel der literarischen Darstellung des Multikulturalismus ab. Gamerith beschäftigt sich mit den Problemen ethnischer Minoritäten auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Brugger, Schmidt, Besier und Schmidt-Beste vergleichen jeweils ein wichtiges gesellschaftliches Subsystem in den USA und Europa – das Rechtssystem am Beispiel der Hassrede, das Verhältnis von Staat und Markt, das Verständnis von Religionsfreiheit sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmung amerikanischer Musik. Auch philosophische und ideengeschichtliche Perspektiven werden berücksichtigt. Demandt verfolgt die Spuren der klassischen Antike in der politischen Symbolik der USA. Kemmerling stellt den Pragmatismus als für die USA typische Philosophie vor. Sangmeister und Neuss betrachten die USA aus der Außenperspektive der lateinamerikanischen Wahrnehmungen, Positionen und Vorbehalte gegenüber der geplanten gesamtamerikanischen Freihandelszone bzw. der Verflechtung zwischen Europa und den USA. Die übergreifende methodische und programmatische Absicht der Herausgeber besteht darüber hinaus darin, die deutschen und europäischen Amerikastudien wieder stärker zu einem multi- statt interdisziplinären Projekt zu machen, in dem die beteiligten Disziplinen ihre eigene Identität und Fragestellungen behalten. Die Beiträge zeigen, dass die vielfältigen Perspektiven sich gegenseitig beeinflussen, anregen und befruchten können.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.644.222.612.23 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Philipp Gassert / Detlef Junker / Wilfried Mausbach / Martin Thunert (Hrsg.): Was Amerika ausmacht. Stuttgart: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/31861-was-amerika-ausmacht_37994, veröffentlicht am 17.06.2010. Buch-Nr.: 37994 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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