Der Autor spannt den Bogen von der Präsidentschaft Theodore Roosevelts bis zu der von Ronald Reagan, von der Progressiven Ära bis zur Reagan-Revolution. Nach dem Ersten Weltkrieg dominierte das liberale Wirtschafts- und Politikverständnis, das in der Weltwirtschaftskrise einen ersten Schiffbruch erlitt. Franklin Roosevelt versuchte mit seinem New Deal den Staat vermehrt in die wirtschaftliche Verantwortung zu stellen, wobei er allerdings auch nicht beabsichtigte, den Liberalismus durch staatlichen Dirigismus abzulösen. Kennedy brachte diese Tendenz auf einen Höhepunkt, indem er vollends die Anti-Trust-Visionen der Reformer aus der Wilson-Zeit austauschte gegen das Glaubenbekenntnis, daß wirtschaftliches Wachstum allein das Ziel sei, und dazu müsse die öffentliche Hand mit den Unternehmen zusammenarbeiten. Kennedy war nicht der erste Präsident, der versuchte, über außenpolitischen Erfolg innenpolitisch Punkte zu sammeln, aber er war der erste, der in seiner Inaugurationsrede kaum über Innenpolitik sprach. Seine Amtsnachfolger sind ihm hier weitgehend gefolgt, wobei sie allerdings mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen hatten, die ihre innenpolitischen Ansätze beschädigten. Die Grenzen zwischen republikanischen und demokratischen wirtschaftspolitischen Traditionen verwischten unter Nixon, der sich öffentlich zu Keynes bekannte, um so der aufkommenden Inflation zu begegnen. Reagan stellte schließlich durch eine ausgeprägt konservative Innen- und Wirtschaftspolitik die Weichen in die entgegengesetzte Richtung. Aus dem Inhalt: 1. Die Vorläufer des Progressismus; 2. Vom Progressismus zum Liberalismus; 3. Die Erprobung des Liberalismus; 4. Der Zusammenbruch des liberalen Konsenses; 5. Triumph des Konservatismus?