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/ 03.06.2013
Lothar Laux / Astrid Schütz

"Wir, die wir gut sind" Die Selbstdarstellung von Politikern zwischen Glorifizierung und Glaubwürdigkeit. Mit einem Interview mit Wolfgang Herles und Collagen von Hakon Ruprecht

München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1996; 223 S.; 22,90 DM; ISBN 3-423-04682-1
Ausgehend von der zunehmenden Personalisierung der Politik widmen sich die Psychologen Laux und Schütz einem ansonsten eher vernachlässigten Aspekt des politischen Alltags: der Selbstdarstellung von Politikern. Grundsätzlich bewege sich diese "im Spannungsfeld von Glorifizierung (ideale, vorteilhafte Eindrücke anstreben) und Glaubwürdigkeit (glaubhafte, plausible, überzeugende Eindrücke anstreben)" (39). Politikern stünden innerhalb dieses Spannungsfeldes zwei Strategien zur Verfügung: Assertive Selbstdarstellung, die auf die Vermittlung vorteilhafter Eindrücke aus ist und defensive Selbstdarstellung, die auf die "Verteidigung oder Wiederherstellung positiver Selbstbilder" (50) abzielt. Als Fallbeispiele werden die Presidential Debates der amerikanischen Wahlkämpfe von 1984, 1988 und 1992 sowie die Barschel-Affäre und der Rücktritt Björn Engholms untersucht. In ihrer Kategorisierung der Selbstdarstellungsstrategien entwickeln die Autoren auch ein Stufenmodell defensiver Selbstdarstellung vom Leugnen eines Ereignisses bis hin zur Bitte um Verzeihung (121). Den Abschluß des Bandes bildet ein Interview mit dem Journalisten Wolfgang Herles zu Themen wie "Symbolische Politik" oder "Politiker als Entertainer".
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 2.242.3332.64 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Lothar Laux / Astrid Schütz: "Wir, die wir gut sind" München: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1909-wir-die-wir-gut-sind_2248, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 2248 Rezension drucken
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