/ 12.06.2013
Felix Ekardt
Wird die Demokratie ungerecht? Politik in Zeiten der Globalisierung
München: C. H. Beck 2007 (Beck'sche Reihe 1771); 214 S.; 12,95 €; ISBN 978-3-406-54799-7Ekardt geht der Frage nach, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit im Zeitalter der Globalisierung alle Menschen über gleichwertige Chancen verfügen und von einer gerechten Güterverteilung profitieren können. Sein Werk enthält diesbezüglich nach seinen Worten eine linksliberale Gegenposition zu den vermehrt in Politik und Journalismus vertretenen liberal-konservativen Haltungen. Einleitend setzt er sich mit der Rolle des Nationalstaates unter den Bedingungen der Globalisierung auseinander. Hier betont er insbesondere die schwindende Handlungsmacht nationaler Regierungen, deren Politik durch die Vorgaben für die Konkurrenzfähigkeit auf internationaler Ebene geprägt sei. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit stellt das Thema Gerechtigkeit dar. Während vor allem die westlichen Staaten von der Globalisierung und dem durch Freihandel erzeugten Wohlstand profitierten, könnte dies global gesehen nur ein Fünftel der Bevölkerung. Gerechtigkeit wird jedoch auch im Kontext der Debatte über den Sozialstaat behandelt. Dabei geht es um die Chancengleichheit in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt, aber auch um die Zukunft des Sozialstaates und den Leistungsumfang, der den Bürgern von staatlicher Seite aus bereitgestellt werden kann und sollte. Der dritte zentrale Aspekt thematisiert die Freiheit des Menschen. In diesem Zusammenhang behandelt der Autor Fragen nach dem Schutz der Freiheit in diversen Bereichen, die beispielsweise den Terrorismus oder auch die Rechte von Kindern betreffen. Darüber hinaus werden ethische Fragen aus der Medizin und Gentechnik angesprochen. Abschließend greift Ekardt Aspekte der Multikulturalität pluralistischer Gesellschaften auf, die er im Kontext von Freiheit und Gerechtigkeit betrachtet. Ekardt setzt sich intensiv mit zentralen Themen gegenwärtiger politischer Debatten auseinander, die er interdisziplinär und kritisch analysiert sowie hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Menschen evaluiert.
Maren A. Kreutler (geb. Becker) (MAB)
M. A., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.2 | 2.23 | 2.35 | 2.342 | 2.262 | 4.44
Empfohlene Zitierweise: Maren A. Kreutler (geb. Becker), Rezension zu: Felix Ekardt: Wird die Demokratie ungerecht? München: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/14382-wird-die-demokratie-ungerecht_33189, veröffentlicht am 31.03.2008.
Buch-Nr.: 33189
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M. A., Politikwissenschaftlerin.
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