Mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ wurde nicht nur mit der Um- und Neuschreibung europäischer Geschichte begonnen. Auch Fragen der geschlechtspezifischen Implikationen der Sozialpolitik, Verortungen von Feminismus und Frauenbewegungen sowie virulent gewordenen Nationalismen und kulturellen Wertvorstellungen mussten sich einer Neuinterpretation stellen. Der überwiegend in Englisch gehaltene Band mit über 30 Beiträgen beginnt mit einer geschlechterpolitischen „Inventur“, dem Status quo der Frauenbewegung und Geschlechterdebatten nach dem Zusammenbruch 1989 (u. a. anhand von Beispielen aus Georgien, den baltischen Staaten und Ostdeutschland). Im zweiten Teil werden sozialistische Frauenbilder und Rollenkonzepte erörtert. Der dritte Teil beschäftigt sich mit den Frauenbewegungen und im letzten Abschnitt werden die Paradigmen der Frauen- und Geschlechtergeschichte untersucht. Der Sammelband bietet einen hervorragenden Ein- und Überblick über frauen- und geschlechterpolitische Entwicklungen, feministische Themen und Diskussionen in post-kommunistischen Ländern.