Direkt nach dem durch Wahlen vollzogenen Regimewechsel 1991 betonten internationale Beobachter den Vorbildcharakter der friedlichen Demokratisierung in Zambia. Doch ist "von den hohen Erwartungen, die zum Zeitpunkt des Überganges von der UNIP-Herrschaft zur MMD-Regierung im In- und Ausland formuliert wurden, [fünf Jahre später] nicht viel übriggeblieben" (135). In einer auf die politischen Akteure zugeschnittenen Analyse gelingt es dem Autor, zentrale Schwachstellen des Demokratisierungsprozesses offenzulegen. Insbesondere die Entwicklung des (neuen) Parteienspektrums und der Beitrag zivilgesellschaftlicher Akteure von der Transition bis 1995 werden detailliert dokumentiert. Als Ergebnis arbeitet er eine hohe personelle Kontinuität zu den vorhergegangenen Regimen heraus, die eine demokratische Konsolidierung blockiert: "Noch immer sind die zur 'alten Garde' der 1. und 2. Republik gehörenden Politiker die dominierenden Akteure, und sie praktizieren weiterhin den gleichen auf persönliche Macht und Pfründe ausgerichteten Politikstil. Anstatt die demokratische Auseinandersetzung zu suchen, werden politische Gegner bevorzugt mit administrativen Mitteln an den Rand gedrängt." (130) Deutlichstes Kennzeichen für das Ausbleiben der demokratischen Konsolidierung ist der bislang erfolgreiche Comebackversuch Kennaeth Kaudas, der nach siebenundzwanzigjähriger Herrschaft eine maßgebliche Mitverantwortung an der derzeitigen ökonomischen Misere Zambias trägt. Inhaltsübersicht: 1. Einleitung; 2. Zambia 1964 -1991: die Ära Kauda; 3. Interne und externe Impulse der politischen Reform 1989-1991; 4. Das politische System der 3. Republik - Kontinuität des Präsidentialismus; 5. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 1991; 6. Die Entwicklung des Parteienspektrums; 7. Der Beitrag zivilgesellschaftlicher Organisationen; 8. Politische Entwicklung in der 3. Republik; 9. Perspektiven der Demokratisierung: Rückkehr zu Kauda? Dokumentenanhang: I. Zivilgesellschaft im Prozeß der Transition; II. Politische Parteien; III. Wahlkampf und Wahlergebnisse; IV. Politische Auseinandersetzung in der 3. Republik; V. "Die Spitze des Eisbergs" - Dokumentation zu den Vorwürfen der Korruption und des Drogenhandels gegen Mitglieder der MMD-Regierung.