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/ 05.06.2013
Gertraud Diendorfer / Gerhard Jagschitz / Oliver Rathkolb (Hrsg.)

Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997

Innsbruck/Wien: Studien Verlag 1998; 588 S.; 82,- DM; ISBN 3-7065-1226-2
Im Vergleich zum letzten Österreichischen Zeitgeschichtetag (vgl. ZPol 1/98: 322 f.) enthält dieser Band deutlich weniger Beiträge (nämlich nur noch 70), die zudem wesentlich konzentrierter um drei große Themenbereiche kreisen. Bemerkenswert ist der breite Raum, den Probleme der Informationsgesellschaft auf dieser Tagung einnahmen. Inhalt: Das Ende der Bipolarität und das Umschreiben der Geschichte: David Reynolds: The End of Bipolarity and the Rewriting of History: Western Perspectives (18-26); Vladislav Zubok: The End of Bipolarity and the Rewriting of History: Eastern Perspectives (27-36); Ernst Hanisch: Überlegungen zum Funktionswandel des Antikommunismus. Eine österreichische Perspektive (37-45); Thomas Angerer: "Gegenwartsgeschichte"? Für eine Zeitgeschichte ohne Ausflüchte (46-53); Emmerich Tálos: Die achtziger Jahre: Eine Phase der Veränderungen als Thema von Sozialwissenschaften und Zeitgeschichte (54-60); Günter Bischof: Zum internationalen Stand der Marshallplan-Forschung: Die Forschungsdesiderata für Österreich (61-72); Kurt Tweraser: Der Marshallplan und die verstaatlichte Industrie Österreichs. Fallbeispiel VÖEST (73-80); Gerhard Donhauser: Geschichtsschreibung zwischen "Wissenschaft" und "Kunst" - Thesen zum "Umschreiben der Geschichte" (81-87); Andre Gingrich: Ethnologie im postkolonialen Zeitalter. Über Kooperationsfelder mit der Zeitgeschichte, deren Potentiale und die zunehmende Unmöglichkeit, diese zu ignorieren (88-95); Christian Gerbel: Die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu. Eine Perspektive für die Geschichtswissenschaft? (96-103); Stefan Wolfinger: Chaostheorie und Geschichtsschreibung (104-109); Christof Dipper: Zwischen "Historikerstreit" und der Debatte über "Nationalsozialismus und die Moderne" (110-121); Brigitte Bailer: Kriegsschuld und NS-Gewaltverbrechen in der österreichischen Nachkriegsdiskussion (122-129); Hans Heiss: "Unaufhaltsame Versöhnung"? Jüngste Revisionstendenzen in der Zeitgeschichte und die politische Kultur Italiens (130-136); Christoph Reinprecht: Nationale Identität und kollektives Gedächtnis. Empirische Befunde zur Bewertung der kommunistischen Vergangenheit in Ost-Mitteleuropa (137-146); Marina Rossi: Love Letters from the Front (1914-1917) (147-156); Marina Cattaruzza: Umberto Sabas "Wäre ich zum Gouverneur von Triest ernannt" (157-162); Joze Pirjevec: Triest und die Slowenen: Vom Traum zum Alptraum (163-168); Dušan Necak: Triest, eine Einkaufsstadt (169-174); Joachim Becker: Zweierlei Maß: Staat und Zivilgesellschaft in Zimbabwe (175-180); Erich Pilz: Demokratiebewegung und Konsumgesellschaft: Zur Diskussion über Zivilgesellschaft in China (181-188); Alexandra Schwendenwein: Staat und zivile Gesellschaft in Mali: Chancen und Wege von Demokratisierung in Selbstbestimmtheit (189-192). Opfer-Täter-Diskurs im internationalen Vergleich: Charles Villa-Vicencio: Truth and Reconciliation - In Tension and Unity (194-199); Mustafa Imamovic: Das Genozid an den Bosniaken: Ein historischer Blick (200-212); Wolfgang Benz: Vergangenheitsbewältigung als Spaltung: Deutsche Traumata seit der Wende (213-222); Gerhard Botz: Opfer/Täter-Diskurse. Zur Problematik des "Opfer"-Begriffs (223-236); Ulfried Burz: Geschichtswissenschaft und Politik am Beispiel der Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" (237-240); Margit Reiter: Gedenken - Feiern - Erinnern im Gedenkjahr 1995. Patriotische Erinnerung und Gegenerinnerung(en) (241-247); Andrea Ellmeier: Konsum als politische Praxis (248-255); Johanna Gehmacher: Das Wahlrecht als Waffe? Deutungsmuster geschlechtsspezifischen WählerInnenverhaltens am Ende der Ersten Republik (256-262); Gabriella Hauch: Oszillierende Allianzen - Politikerinnen und die höhere Mädchenbildung in der Ersten Republik (263-270); Ela Hornung: Politik mit der Wiederkehr. Frauendelegation für österreichische Kriegsgefangene in der Sowjetunion 1946-1957 (271-280); Gerhard Baumgartner: "Sehen, wissen, sprechen!" Zur historischen Erinnerung der burgenländischen Bevölkerung an die "Todesmärsche" 1945 (281-289); Gerhard Botz / Alexander Prenninger: Riten des Erinnerns. Traditionsbildungen um die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen (290-298); Claudia Kuretsidis-Haider: Forschungsergebnisse und -desiderata zum Umgang mit NS-Verbrechen in Österreich (299-307); Martin F. Polaschek: Die ersten "Wiederbetätigungs"prozesse vor dem Grazer Volksgericht (Affäre Soucek) (308-313); Hannes Grandits / Christian Promitzer: Ethnische Säuberungen in Kroatien: Hintergründe und Interpretationen (314-321); Heinz P. Wassermann: Österreich und "Holocaust" - eine verstörte Nation? (322-329); Eleonore Lappin: Opfer als Zeugen in Gerichtsverfahren wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen: Ein unterbliebener Opfer-Täter-Diskurs (330-336); Susanne Rolinek: Unliebsame "Mahnmäler der Erinnerung". Die Rolle der jüdischen Displaced Persons im Opfer-Täter-Diskurs (337-345); Brigitte Kepplinger: Hartheim in der oberösterreichischen Erinnerung. Eine Spurensuche (346-352); Monika Stromberger: Geschichtsforschung und nationale Identitätsbildung am Beispiel Slowenien um die Jahrhundertwende (353-358); Heidemarie Uhl: Identität als politische Strategie. Beispiele aus dem Graz der Jahrhundertwende (359-364); Heinz-Gerhard Haupt: Kulturgeschichtliche Ansätze bei der Erforschung des europäischen Nationalismus (365-368); Gertrud Kerschbaumer: Täteranteile und Opfermythen in den Lebensgeschichten ehemaliger Kriegsgefangener der GUPVI (369-375); Barbara Stelzl: Kriegsgefangene als Opfer der NS-Rassenideologie (376-384); Edda Engelke: Zivilverurteilte Österreicher im GULag (385-390). Digitalisierung und virtuelle Welt: Neue Herausforderungen an die Zeitgeschichte?: Christiane Heibach: Zeitgeschichten statt Zeitgeschichte? Geschichte und Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter (392-406); Manfred Thaller: Virtuelle (Zeit-)Geschichte? Eine Disziplin zwischen Popularität, Postmoderne und dem Post-Post-Positivismus (407-421); Thomas Grotum: Der Aufbau von "Digitalen Archiven" zur Geschichte der NS-Konzentrationslager (422-428); Georg Schmid: Ephemere semiologische überlegungen zu kollektiv-autosuggestiven geschichtsbildern vis-à-vis der konstruktivismen der geschichtsschreibung (429-437); Christa Höllhumer / Karl Stocker: "Historische Wahrheit" in den Köpfen von Jugendlichen (438-441); Bernhard Berger: Über interaktive Auseinandersetzung mit Neonazismus, Rechtsextremismus und Zweitem Weltkrieg in Computer- und Simulationsspielen (442-448); Ingrid Böhler / Eva Pfanzelter: ZIS: Das österreichische Zeitgeschichte-Informations-System im Internet (449-458); Werner Dreier: Eine "virtuelle Ausstellung" im Internet: Colónia Austria Bairro da Seda - Vorarlberger Auswanderer nach Brasilien (459-462); Ingrid Bauer: Von Oral History zu Cyber History? Das WorldWideWeb als "bridge of communication" eines österreichisch-amerikanischen Dialogs zur Besatzungszeit (463-471); Arno Gisinger: Für eine Kulturgeschichte der fotografischen Erinnerung am Beispiel visueller Darstellungen des Holocaust (472-477); Gerald Trimmel: Das digitale Bild als historische Quelle (478-483); Wolfgang Kos: Der öffentliche Raum der Bilder - Bemerkungen zur kulturgeschichtlichen Arbeit mit Bildquellen (484-492); Ernst Langthaler: Lebens-Zeichen. Zur sozialwissenschaftlichen Lektüre von Fotografien (493-499); Robert Buchschwenter: Cyber(hi)story - Vorstellung einer Zeitgeschichte, die die digitalen Zeichen der Zeit zu lesen weiß (500-504); Kay Hoffmann: Dokumentarisches Bild und digitale Manipulierbarkeit (505-511); Lisbeth N. Trallori: "Einladung ins Zeitalter des Codes" (512-518); Hans Petschar: Kann man mittels neuer Medien Geschichte schreiben? (519-530); Rainer Hubert: Die digitale Revolution aus der Sicht eines audiovisuellen Archivars. Neue Entwicklungen, Möglichkeiten und Probleme (531-535); Heinrich Berg: Digitalisierung und virtuelle Welt: Aufgaben der Archivare (536-541); Albert Lichtblau: Erinnern im Zeitalter virtueller Realität. Möglichkeiten und Perspektiven des Einsatzes von digitalisierten Video-Interviews mit Zeitzeugen am Beispiel des Survivors of the Shoah Foundation-Projektes (542-548); Gerhard Stanz / Johannes Kraus: Wir gestalten CD-ROMs. Berichte aus dem digitalen Geschichtslabor des ORF (549-553); Sabine Elisabeth Gollmann: Steirische Zeitgeschichte auf CD-ROM und im Internet - Start in das 21. Jahrhundert? (554-559); Peter Staudacher: rom.retour. Eine Geschichte der schweizerischen Eisenbahnen auf CD-ROM (560-566).
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.42.232.622.682.61 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Gertraud Diendorfer / Gerhard Jagschitz / Oliver Rathkolb (Hrsg.): Zeitgeschichte im Wandel. Innsbruck/Wien: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/7349-zeitgeschichte-im-wandel_9790, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 9790 Rezension drucken
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