Die Autoren verstehen ihr Buch als Antithese zur „Propagandamaschinerie“ (15) der Kampagne „Du bist Deutschland“. Statt auf Stimmungsmache setzen sie auf Zielkampagnen, die Lösungsansätze für gesellschaftliche, politische oder auch ökologische Probleme bieten. Wer als Einzelperson oder Nichtregierungsorganisation Geld für ein bestimmtes gesellschaftliches Ziel investiert, kann zunächst einmal viel falsch machen. Um Mitstreiter und Finanziers für das eigene Anliegen zu finden, dabei erfolgreich und effizient im Planen und Organisieren zu sein, hilft es, so der Rat der Autoren, dem modularen Bausteinsystem zu folgen. Es liefert Hinweise und Materialien, angefangen vom Finden des richtigen Themas über die Analyse von Zielgruppen, der Entwicklung von Strategien bis hin zur Durchführung und anschließenden Evaluierung. Schritt für Schritt kann in diesem Buch nachvollzogen werden, wie aus einer Idee eine Kampagne wird und welchen personellen und finanziellen Schwierigkeiten man begegnen und ausweichen kann. Ein Patenrezept für den Erfolg einer Kampagne gibt es allerdings nicht. Der Band besticht durch die Vielfalt der angeführten Beispiele und die gründlichen Recherchen der Hintergründe von (zumeist internationalen) Kampagnen. Ein Beispiel ist die „Clean Clothes Campaign“, mit der Konzerne wie Triumph davon überzeugt wurden, die menschenunwürdigen Produktionsverhältnissen in Burma nicht weiter zu unterstützen. Durch die konsequent übersichtlich gehaltenen Darstellungen und Kommentare von Experten lichtet sich insgesamt das Dickicht um Marktanalysen, Budget und Lobbystrukturen.