Die Beiträge gehen zurück auf ein internationales Symposium, das im November 2007 an der Universität Kiel abgehalten wurde. „On the occasion of the Second Hague Conference’s 100th anniversary it seems apt to reflect on how far we have come and how we should proceed in our effort to prevent or at least contain war“. (12) Die Autoren beschäftigen sich mit den drei Pfeilern der Haager Konferenz: Im Bereich der Rüstungskontrolle liegt ein Schwerpunkt auf der Frage der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Die meisten Beiträge sind dem zweiten Pfeiler, der Weiterentwicklung des humanitären Völkerrechts, gewidmet. Hier eröffnen die Autoren ein breites Spektrum an Themen, von der Neuentwicklung der „Responsibility to Protect“ (Gray) über den Wiederaufbau von Failed States (Schmalenbach), die Frage der Entschädigung für Opfer von Menschenrechtsverletzungen (Hofmann) bis zur Rolle des Internationalen Roten Kreuzes (Heinsch, Kälin). Im Bereich der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit, des dritten Pfeilers der Haager Konferenz, steht der Internationale Gerichtshof im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Beiträge sind zumeist völkerrechtliche Abhandlungen, die sich im Grenzbereich zwischen Politik und Recht bewegen. Zum Schluss fragt der Herausgeber: „Are we […] today better in preventing inter- and intra-state wars by means of disarmament and peaceful, i.e. civilized, dispute settlement?” (47) Angesichts einer Vielzahl bewaffneter Konflikte in den vergangenen Jahren wird doch Anlass zu vorsichtigem Optimismus vermittelt. Immerhin sei es in Europa gelungen, eine stabile und dauerhafte friedliche Rechtsordnung zu errichten.