Herzberg rechnet in diesen Aufsätzen schonungslos mit der DDR-Philosophie ab: "Nach vierzig Jahren Selbstbeweihräucherung kann diese Philosophie gar nicht kritisch genug betrachtet werden." (21) Seine intime Kenntnis des Gegenstandes von innen und sein zugleich distanzierter Blick von außen, aber auch die unmittelbare Betroffenheit des Autors (besonders "Modellfall G.H.") machen die Lektüre faszinierend und werden sicherlich den Widerstand der hier in ihrer ganzen Belanglosigkeit bloßgestellten DDR-Philosophen hervorrufen. Inhalt: Abhängigkeit und Verstrickungen. Die DDR-Philosophie zwischen SED und Staatssicherheit (1994); Ernst Bloch in Leipzig. Der operative Vorgang "Wild" (1994); Modellfall G.H. (1994); Betr.: Philosophie der Praxis. Die verweigerte Diskussion (1994); Verändern oder verwalten? Marxisten lesen Marx (1996); Zur Entstehung der Wissenschaftsethik in der DDR. Ein Beitrag zur Philosophie und zur Arbeit der Staatssicherheit (Originalbeitrag); Robert Havemann und die Philosophie (1982/1991); Dialogunfähigkeit in der Philosphie - vor kurzem und jetzt (Vortrag 1995); Nietzsche in der DDR - eine Ergänzung (Vortrag 1995)