Broschierte Sonderausgabe des 1995 erschienenen Buches. - Weil sich nach Ansicht der Autoren "in der deutschen Gesellschaft die konkreten Kenntnisse über Hitler" vermindern (8), schien es ihnen geboten, neben den bereits vorhandenen renommierten Hitler-Biographien von Heiden, Bullock, Fest, Steinert etc. - um nur einige zu nennen ‑, eine weitere politische Biographie des "Führers" vorzulegen. Diese folgt der Chronologie und, soweit diese Darstellung reicht, auch Hitlers autobiographischer Selbstpräsentation in "Mein Kampf" - ohne allerdings das darin eindringlich entwickelte ideologische Konzept allzu ernst zu nehmen. So erkennen die Autoren in Hitler auch nicht den einer Menschheitsmission verpflichteten Revolutionär, sondern sehen in ihm aufgrund seiner Selbstdarstellung einen "Reformer, dem nichts ferner lag als ein grundlegender Umsturz durch die Aktion der Massen" (25). Ob man allerdings den Zivilisationsbruch im Gefolge der Hitler'schen Politik durch das Wirken eines Mannes erklären kann, den nicht viel mehr als eine "Ansammlung [...] landläufige[r] Tiraden gegen das Judentum" (26) antreibt, muss schon gefragt werden; in ihrem Bemühen, Hitler nicht zu dämonisieren, sind die Autoren der entgegengesetzten Gefahr vielleicht nicht entschieden genug ausgewichen: der der Banalisierung.