Das Buch ist im Rahmen eines vom Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt geförderten Projektes entstanden. Die Autoren sind am Institut für Geschichte der Universität Halle-Wittenberg beschäftigt. Dokumentiert wird der "Umgang der politisch meßbaren Kräfte des gesellschaftlichen Wiederaufbaues im Osten Deutschlands mit dem Erbe des Nationalsozialismus, personifiziert in den Opfern seiner zwölfjährigen diktatorischen Herrschaft" (7), im Zeitraum zwischen Frühjahr 1945 und dem Beginn der fünfziger Jahre. In dieser Periode wurden alle grundsätzlichen Entscheidungen für den Umgang mit den NS-Verfolgten getroffen. Außerdem "vollzog und vollendete sich zugleich der Prozeß der Instrumentalisierung der Wiedergutmachungspraxis für SED-Interessen, trat schließlich an die Stelle der ursprünglich auf Länder- bzw. Provinzebene formulierten und zum Teil recht unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen in den Jahren 1949 und 1950 ein einheitliches Rechtswerk" (8). Die Dokumentation stützt sich vor allem auf Unterlagen aus Sachsen/Sachsen-Anhalt. Den 155 Dokumenten, einem Verzeichnis der Dokumente und einer Literaturliste ist eine Einleitung vorangestellt, in der der historisch-politische Kontext der Dokumente, der rechtliche Status des OdF und Probleme der Anerkennungsprozedur sowie die Wiedergutmachungspraxis erläutert werden.