Die „vergleichende Politikfeld‑ und Föderalismusforschung, Politische Ökonomie, die europäische Integration [...] und beinahe alle Facetten der Politik in der Bundesrepublik Deutschland“ (9) gehören in den Worten der Herausgeber zu den Forschungsgebieten des Jubilars Roland Sturm. Die 32 Beiträge der Festschrift liefern entweder Überblicksdarstellungen oder Analysen von Randaspekten der oben aufgeführten Themenfelder. Manfred G. Schmidt ordnet das Hochschulsystem der Bundesrepublik in den internationalen Kontext ein. Das hauptsächlich staatsfinanzierte deutsche Bildungswesen werde im OECD‑Vergleich nur in geringem Ausmaß mit privaten Bildungsausgaben unterstützt. „Der Zusammenhang zwischen privater Hochschulfinanzierung und politischer Zusammensetzung der Regierung ist signifikant“, so Schmidt. Empirisch belegt er, dass konservative Regierungen „privaten Financiers der Bildung mehr Spielräume und Anreize“ (47) geben als sozialdemokratische, die zumeist eine staatliche Finanzierung des Bildungssystems bevorzugen. Einen aufschlussreichen Kurzbeitrag über „Standards und Kuriositäten“ (371) von Wahlsystemen liefert Michael Krennerich mit dem Vergleich diverser europäischer Staaten. Dabei geht er unter anderem auf das Wahlrecht für Minderjährige, Nicht‑Staatsangehörige, Gefangene und Menschen mit Behinderungen ein. Stefan Fröhlich zeigt generelle Herausforderungen der deutschen Außen‑ und Sicherheitspolitik in den kommenden Jahrzehnten auf. Neben der globalen Wirtschaftskrise nennt er die Klima‑ und Energiesicherheit, die Vertiefung der Europäischen Nachbarschafts‑, Sicherheits‑ und Verteidigungspolitik, die Verhinderung von Kriegen und Staatszerfällen sowie den demografischen Wandel. Er prognostiziert, dass Deutschland auch in den kommenden Jahren „keinen Anspruch auf eine globale sicherheitspolitische Führungsrolle erheben“ (184) wird und dass sich „innen‑ von außenpolitischen Fragen zunehmend weniger scharf trennen lassen“ (189). Insgesamt liefern die zehn bis fünfzehn Seiten umfassenden Beiträge interessante Impulse, ohne dabei aufgrund der begrenzten Länge inhaltlich in die Tiefe gehen zu können.