In kurzweiligen und informativen Porträts erzählt der Wissenschaftshistoriker Fischer eine Geschichte der Wissenschaft, die vor allem auch die Menschen, die hinter der Wissenschaft stehen, vorstellen will. Die dreizehn präsentierten Denker sind zumeist Naturwissenschaftler (z. B. Copernicus, Galilei, Darwin) oder als Philosophen berühmt gewordene Geistesgrößen, die sich mit naturwissenschaftlichen oder mathematischen Fragen auseinandersetzten (Aristoteles, Bacon, Descartes). Obgleich in Fischers Wissenschaftsgeschichte politikphilosophische oder politikwissenschaftliche Denker unberücksichtigt bleiben, ist das Buch aus mehreren Gründen auch Politikwissenschaftlern uneingeschränkt zu empfehlen, sofern sie sich für das Unternehmen Wissenschaft und dessen Geschichte im allgemeinen interessieren. Einer dieser Gründe liegt darin, daß Fischer das trotz Feyerabend und Kuhn nach wie vor weit verbreitete Bild vom Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnis differenziert zeichnet. Dabei verdeutlicht er, daß auch jene Wissenschaftler, die im Urteil der Späteren Irrwege beschritten (Aristoteles, die Alchemisten), legitimen und durchaus interessanten und fruchtbaren Fragestellungen folgten. Wer die Darstellungen aufmerksam liest, wird so auch dafür sensibel, daß in der Wissenschaft nicht allein die Leitidee der Wahrheit zum Fortschritt führt, sondern auch persönliche Eigenheiten, soziale Konstellationen, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen hierfür außerordentlich bedeutsam sind. Die nüchterne Sichtweise hindert Fischer dabei (zu Recht) nicht an einer unverkennbar auch zum Ausdruck gebrachten Begeisterung für das Abenteuer Wissenschaft. Jedem, der diese Begeisterung teilt, sei das flott geschriebene Buch empfohlen.