Skip to main content
/ 19.06.2013
Horst-Eberhard Richter / Frank Uhe (Hrsg.)

Aufstehen für die Menschlichkeit. Beiträge zum Kongress Kultur des Friedens 2003. Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)

Gießen: Psychosozial-Verlag 2003 (Psyche und Gesellschaft); 410 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 3-89806-283-X
Der Band enthält ein breites Spektrum von Beiträgen zu unterschiedlichsten Bedrohungen des Weltfriedens und zu den Möglichkeiten einer konsequenten Friedenspolitik. Im ersten Teil diskutieren u. a. Autoren wie Andreas Buro oder Norman Birnbaum die Kennzeichen der neuen Weltordnung. Ernst-Otto Czempiel stellt fest, dass es immer noch keine Diskussion des „politischen Terrorismus" (110) gebe. Er fordert, dessen Quellen zuzuschütten, und zwar mit politischen Mitteln. Dabei sieht er eine wichtige Rolle für die EU, die allerdings die politische Union, und damit auch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik vertiefen müsse. Im Kapitel zur Rolle der Medien analysiert Heinz Loquai die Funktion mancher Medien als Weichensteller zum Krieg und gibt dabei einige erschreckende Beispiele, die auch den so genannten Qualitätsjournalismus mitunter in ein schlechtes Licht rücken. Die schweizerische Juristin Gret Haller zeichnet ein skeptisches Bild der europäisch-amerikanischen Beziehungen, bei dem sie besonders die religiösen Wurzeln für die gravierenden Unterschiede zwischen den USA und Europa hinsichtlich des Staats- und des Nationenbegriffs, aber auch des Rechts im Allgemeinen und der Menschenrechte im Speziellen hervorhebt. In weiteren Kapiteln befassen die Autoren sich mit Lateinamerika, den Menschenrechten, dem Zusammenhang von Geschlecht und Konflikt, und schließlich werden Konzepte und Perspektiven einer nachhaltigen Friedenssicherung aufgezeigt. Aus dem Inhalt: Aufstehen für die Menschlichkeit Horst-Eberhard Richter: Aufstehen für die Menschlichkeit (15-24) Aktuelle Welt(un)ordnung/Neue Weltordnung Andreas Buro: Welt(un)ordnung aus europäischer Sicht (29-37) Neville Alexander: Ist der dritte Weltkrieg gegen die Menschen der „Dritten Welt" ausgebrochen? (38-45) Norman Birnbaum: Die USA in der Welt (46-65) Herbert Wulf: Mit Militär gegen Terrorismus? (66-85) Kai Hafez: Pax Americana für die islamische Welt (88-104) Ernst-Otto Czempiel: Umbruch der Weltpolitik (105-116) Medien und Krieg Friedrich Krotz: Die Rolle der Medien in den Kriegen von heute (121-138) Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg (141-161) Sonia Mikich: „Ein Baum, der fällt, macht mehr Krach als ein Wald, der wächst". Von Kriegs- und Friedensberichterstattung (162-166) USA - Europa: Die Grenzen der Solidarität Gret Haller: Europäische Wurzeln der Friedenskultur: Die Grenzen der Solidarität mit den USA (169-182) Hans-Eckehard Bahr: Ein weltgeschichtlicher Kampf gegen das Böse? (183-202) Globalisierung: Chance für den Frieden oder Weg in den Krieg? Vandana Shiva: Globalisierung, Terrorismus und der Teufelskreis der Gewalt (205-214) Harald Schumann: Die wahren Globalisierungsgegner oder: Die politische Ökonomie des Terrorismus (215-223) Matthias Jochheim: Kausale Therapie (226-229) Lateinamerika - vergessene Konfliktregion Dario Azzellini: Der Frühling Venezuelas (233-238) Simon Ramirez-Voltaire: Bolivien - ein Land im Ausnahmezustand (239-244) Menschenrechte Barbara Lochbihler: Sicherheit und Menschenrechte (247-250) Heiko Kauffmann: Krieg gegen Flüchtlinge: Erst stirbt das Recht, dann die Menschen (251-258) Ulrich Gottstein: Die Menschen Iraks, unschuldige Opfer von Diktaturen, Embargo und drei Golfkriege (261-274) Clemens Richter / Jens-Peter Steffen: HIV/AIDS: Eine Bedrohung des Friedens? (275-285) Miri Weingarten: Die Rolle von Menschenrechtsorganisationen innerhalb einer okkupierenden Gesellschaft (286-293) Elke Steven: Im Kampf gegen den Terror - die Bürgerrechte verloren (294-307) Geschlecht und Konflikt Monika Hauser: Frauenrealität bestimmt Frauengesundheit - Frauenspezifische Gewalt und Tabuisierung (313-318) Jutta Hermanns: Sexualisierte Gewalt als Mittel politischer Repression - die Thematisierung eines Tabus, ein Schritt auf dem Weg zu einer friedlicheren Gesellschaft (319-325) Ute Scheub: Brauchen wir einen Weltfrauensicherheitsrat? (326-328) Konzepte und Perspektiven einer nachhaltigen Friedenssicherung Mohssen Massarrat: Europas Beitrag für eine multilaterale Weltordnung (331-339) Reiner Steinweg: Die „Initiative Pro UNCOPAC": Ein Vorschlag zur Stärkung der Krisenpräventions-Kapazität der Vereinten Nationen (340-347) Peter Becker / Philipp Boos: Projekt Europäische Verfassung (348-359) Bernhard Nolz / Wolfgang Popp: Friedenserziehung nach dem 11. September (360-369) Friede ist möglich Hans-Peter Dürr: Friede ist möglich! (373-395)
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.14.24.422.222.232.272.653.2 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Horst-Eberhard Richter / Frank Uhe (Hrsg.): Aufstehen für die Menschlichkeit. Gießen: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/20721-aufstehen-fuer-die-menschlichkeit_24169, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24169 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA