Welche Leitbilder und Werte prägten das Gesundheitswesen in der DDR? Welche Einstellung haben die Bürger und Bürgerinnen der neuen Bundesländer gegenüber bestimmten Elementen des alten und neuen Systems? Diese beiden Fragen sollen die Untersuchung leiten. Teil eins betrachtet Entwicklung sowie Vor- und Nachteile des Gesundheitswesens in der DDR. Der zehn Seiten umfassende zweite Teil führt Vor- und Nachteile des westdeutschen Gesundheitssystems sowie beider Systeme aus der Sicht von Ärzten, Beschäftigten im Pflegebereich und Patienten auf. Teil drei untersucht die Einstellungen der Bürger Sachsen-Anhalts zu bestimmten Fragen der Gesundheit und Gesundheitsorganisation. Die Ergebnisse beruhen auf der Auswertung von 254 Fragebögen. Um die Untersuchung nachvollziehbar zu machen, hätte sich die Rezensentin gewünscht, daß der Fragebogen oder zumindest die genaue Fragestellung und Antwortmöglichkeiten abgedruckt worden wären. Unklar bleibt auch, welche Aussagekraft aus manchen Fragen gewonnen werden sollte, wie etwa: Erfolgt ein "Nachdenken über Gesundheit" (89); Welche Vorstellungen verbinden Sie mit Gesundsein (89); "Meinen Sie, daß Sie zur Erhaltung/Förderung Ihrer Gesundheit heute mehr tun als zu DDR-Zeiten?" (97). Insgesamt scheint der Fokus der Arbeit stärker auf medizinisch-gesundheitliche denn auf gesundheitspolitische, transformatorische Gesichtspunkten gerichtet zu sein.