Die Grundlage für die auf das Land Baden ausgerichtete Gründung der Badisch-Christlichen und Sozialen Volkspartei (BCSV) war nach Peter Fäßler u. a. der Einsatz der französischen Besatzer für die Dezentralisierung. Die BCSV hat bewußt die länderspezifische Orientierung gewählt. Erst nach der Gründung Baden-Württembergs (1952) schloß sich die BCSV der Bundes-CDU an. Trotz der Sympathien der Besatzungsmacht gegenüber den Christdemokraten blieben Auseinandersetzungen vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet nicht aus. Einerseits war die Partei bemüht, die Unterstützung der französischen Militärregierung zu gewinnen, andererseits wurden die Erwartungen durch die Zwangsmaßnahmen der Besatzer (z. B. Demontage, Ernährungspolitik) enttäuscht. Innerparteiliche Auseinandersetzungen um einen mit den Maßnahmen der Militärregierung konformen Kurs erschwerten auch die Arbeit der ersten südbadischen Landesregierungen, die durch einen christdemokratischen Staatspräsidenten geführt wurden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Jahren 1945 bis 1948/49. Die Entwicklungen zum Südwest-Staat werden ausgeklammert. Fäßler beschreibt umfassend die Gründungsumstände der BCSV, die ihre Wurzeln nicht nur in der Zentrumspartei der Weimarer Zeit besaß. In einem weiteren, kleineren Teil zeichnet der Autor die Bemühungen der Christdemokraten nach, ihre politischen Prinzipien in die Regierungspraxis umzusetzen. Als Beispiele zieht Fäßler die Schulpolitik und die Auseinandersetzungen um eine Bodenreform heran.