Dieser erste Band des auf neun Bände ausgelegten Handbuches der Geschichte der Internationalen Beziehungen gliedert sich in einen strukturgeschichtlichen und einen ereignisgeschichtlichen Teil. Duchhardt legt den Schwerpunkt seiner Darstellung und Analyse auf die Strukturgeschichte. Von dieser Perspektive aus stellt sich die Frage nach dem Vorrang der Innen- oder Außenpolitik nicht: Duchhardt begreift Außenpolitik als ein "'Sample'" (4) vornehmlich innenpolitisch beeinflußter Faktoren. Für die Quellenkritik bedeutet dies, daß nicht mehr allein die "traditionellen Quellen der Diplomatiegeschichtsschreibung" wie "diplomatische Berichte, Memoranden, Verträge usw." (4), sondern daß auch andere Quellen hinzugenommen werden müssen: Zeitungen, Literatur, bildliche Darstellungen usw. Duchhardts übersichtliche und auch für den historischen Laien lesbare Darstellung der europäischen Beziehungen zwischen Nordischem Krieg, Spanischem Erbfolgekrieg, Siebenjährigem Krieg und schließlich dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kommt mit wenigen Anmerkungen aus und die Literaturangaben sind knapp gehalten, was den Handbuchcharakter noch herausstreicht. Inhaltsübersicht: A. Strukturen: I. Die Rahmenbedingungen des Systems; II. Die Akteure. B. Ereignisse: I. Der Nordische Krieg und der Aufstieg Rußlands; II. Bündnissysteme und Friedensbewahrung im Zeichen der britisch-französischen Kooperation; III. Europa unter dem Vorzeichen habsburgisch-bourbonischer Gegensätze und Annäherungen; IV. Das Renversement des Alliances; V. Konflikte im Zeichen des französischen-britischen Gegensatzes; VI. Der österreichisch-preußische Dualismus als Faktor der internationalen Politik; VII. Die Türkenkriege.