/ 10.10.2013
oekom e. V. – Verein für ökologische Kommunikation (Hrsg.)
Baustelle Zukunft. Die Große Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Mitherausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des BUND
München: oekom verlag 2013 (politische ökologie); 161 S.; 16,95 €; ISBN 978-3-86581-424-1Der Wissenschaftliche Beirat für Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat in seinem 2011 erschienenen „Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ einen epochalen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit gefordert. Zwei Jahre danach resümieren die Autorinnen und Autoren des Bandes, „in welchen Bereichen sich ein echter Wandel abzeichnet und wer ihn vorantreibt“ (7). Darüber hinaus zeigen sie aber auch auf, welche Hindernisse noch zu überwinden sind, um das auf fossilen Rohstoffen aufbauende industrielle Zeitalter zu überwinden. So sieht Reinhild Benning, Leiterin des Referats Agrarpolitik beim BUND, die Transformation erst eingeläutet, wenn „Verarbeiter endlich auch Fleisch aus artgerechter Weidehaltung nachfragen und offensiv bis in die Ballungszentren vermarkten, [denn erst dann] werden Landbewirtschafter(innen) zunehmend in der Lage sein, Böden und Tiere gut zu behandeln. Wenn Hühnerställe zu Gemüselagern umfunktioniert und aus Schweineställen Obstmärkte werden, wenn der Selbstversorgungsgrad mit heimischem Gemüse von jämmerlichen 35 Prozent endlich wieder Richtung Vollversorgung steigt, dann sind wir auf dem richtigen Weg zu sinnvollen Kreisläufen“ (72 f.). Auch Reinhard Loske, Professor für Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik, hält die Große Transformation für notwendig. Er hebt in seinem Beitrag auf die notwendige Verzahnung und Gleichzeitigkeit von sozio‑kulturellen und technisch‑institutionellen Innovationen ab und erblickt insbesondere auf kommunaler Ebene vielversprechende Beispiele, die er vorstellt und die sowohl einen Bewusstseins‑ als auch einen Strukturwandel erkennen lassen. Wie Loske abschließend resümiert, fällt der notwendige Strukturwandel „nicht vom Himmel, er ist das Ergebnis eines engagierten Wollens von Menschen, ihrer Vorstellung vom ‚guten Leben‘ und einer guten Zukunft. Insofern ist das Anfangen bei sich selbst, in der kleinen Gemeinschaft und im nahen Handlungsraum, das Setzen also auf den gesunden Menschenverstand, nicht der geringste Beitrag zur Großen Transformation – vielleicht ist es sogar der größte.“ (100)
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.2 | 2.21 | 2.325 | 2.27 | 2.64 | 4.45 | 2.26 | 2.34
Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: oekom e. V. – Verein für ökologische Kommunikation (Hrsg.): Baustelle Zukunft. München: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/36272-baustelle-zukunft_44236, veröffentlicht am 10.10.2013.
Buch-Nr.: 44236
Inhaltsverzeichnis
Rezension drucken
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
CC-BY-NC-SA