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/ 04.06.2013
Gudrun Werner-Hervieu

Begegnungen mit Louis Althusser. Persönliche und politische Erinnerungen

Berlin: Karin Kramer Verlag 1998; 93 S.; 22,- DM; ISBN 3-87956-239-3
Der Band stellt die persönlichen Erinnerungen der Autorin an den französischen Philosophen Louis Althusser vor. Als Studentin hatte sie Althusser 1977 in Paris kennengelernt und mit ihm bis 1986 einen regen Briefwechsel geführt, der in seinen philosophisch und politisch relevanten Passagen im Wortlaut wiedergegeben wird. Althusser erläutert, präzisiert und konkretisiert darin seine - bewußt fragmentarische - Theorie der Ideologie und der "ideologischen Anrufung". Besondere Aufmerksamkeit findet darin - durch die Fragen der Autorin hervorgerufen - die Rolle des Patriarchats und Althussers Position zum Feminismus. Schließlich wird das Verhältnis von Marxismus und Psychoanalyse vor dem Hintergrund der (post-)marxistischen Debatte in der Bundesrepublik Deutschland gegen Ende der 70er Jahre diskutiert. Darin war die Psychoanalyse als "bürgerlich" abgelehnt worden, eine Ablehnung, gegen die Althusser vehement Stellung bezog. Dies wird von der Autorin unter anderem autobiographisch begründet, und in diesem Zusammenhang geht sie auch auf Althussers Mord an seiner Frau Hélène ein.
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 5.465.42 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Gudrun Werner-Hervieu: Begegnungen mit Louis Althusser. Berlin: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6362-begegnungen-mit-louis-althusser_8629, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 8629 Rezension drucken
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