Im Auftrag des Hamburger Instituts für Sozialforschung wurden 1995 131 Besucher der intensiv diskutierten und umstrittenen Wehrmachtsausstellung in Berlin, Stuttgart und Potsdam interviewt. Dieser Band widmet sich der Auswertung und Interpretation der Gespräche, wofür man 53 Interviews ausgewählt hat. Ergänzend dazu werden Gruppengespräche mit Ausstellungsbesuchern herangezogen, die auf Initiative des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt stattfanden. Die Gespräche spiegeln ein weites Spektrum von Reaktionen wider, von "intensivster biographischer Verstrickung bis zum unbeteiligten Interesse" (9). Inhalt: Heinz Bude: Der Ort des Interviews (13-20); Klaus Naumann: Kameraden oder Komplizen? Der Zwiespalt ganz normaler Berufssoldaten (21-47); Almut Leh: "Die andere Hälfte der Wahrheit" - Was Zeitzeugen in der Ausstellung vermissen (48-74); Hannes Heer: Landschaft mit Kratern (75-115); Gabriele Rosenthal: Die Kinder des "Dritten Reiches". Sozialisiert im familialen Rechtfertigungsdialog (116-140); Gaby Zipfel: Vom weiblichen Blick auf den männlichen Krieg (141-160); Ela Hornung: Verbindungs- und Konfliktlinien. Kriegserzählungen eines Ehepaares (161-181); Jan Philip Reemtsma: Drei Patrioten. Wehrmacht als Heimat (182-203); Christian Schneider / Cordelia Stillke: Tod und Verständigung. Erinnerungen an Frankfurter Gruppendiskussionen über die Ausstellung "Vernichtungskrieg" (204-227).