Der zweite Teil der Biographie präsentiert Bismarck als den Innenpolitiker, der - im Gegensatz zu dem Außenpolitiker Bismarck - den durchschlagenden Erfolg nicht erreichen konnte, eigentlich in den 1880er Jahren immer mehr damit beschäftigt, von Tag zu Tag politisch handlungsfähig zu bleiben. Er verzeichnete weiterhin außenpolitische Erfolge, aber die Außenpolitik spielte nicht mehr die Hauptrolle, diente in gewisser Weise sogar nur als Ausgleich für innenpolitische Niederlagen. Pflanze zeigt in beeindruckender Manier, wie der "Eiserne Kanzler" seinen politischen Zenit überschritt und schließlich gegen den Strom der Zeit ankämpfte. Sein Abgang war nach dem Tod Wilhelms I. eine Frage der Zeit und die Auseinandersetzung mit dem jungen Wilhelm II. kam nicht unerwartet. Inhalt: I. Beginn des Frontwechsels 1875-1878: 1. Ökonomische Katastrophe und soziale Unruhe; 2. Wandel der Innenpolitik 1875-1876; 3. Die "Kanzlerkrise" von 1877; 4. Das Sozialistengesetz; 5. Die Balkankrise und der Berliner Kongreß. II. Vollendung des Frontwechsels 1879-1880: 1. Die Erneuerung des Interventionsstaates; 2. Triumph des Protektionismus; 3. Die Aushandlung des Zweibunds; 4. Das Ende der liberalen Ära. III. Die Zeit des Konservatismus 1880-1884: 1. Das Reich von Roggen, Eisen und Tinte; 2. Höhepunkt und Peripetie der "Diktatur" Bismarcks; 3. Innenpolitisches Scheitern und außenpolitischer Erfolg; 4. Verbindungen und Trennungen; 5. Überseeische Expansion. IV. Die Jahre des Übergangs 1884-1887: 1. Staatssozialismus; 2. Politische Stagnation und seelische Depression; 3. Äußere Krise und innere Eroberung. V. Niedergang und Sturz 1888-1890: 1. Das Dreikaiserjahr; 2. Wachsende Spannungen; 3. Streit über die Sozialpolitik; 4. Kaiser oder Kanzler? VI. Nach dem Sturz 1890-1898: 1. Führer der Opposition; 2. Legende zu Lebzeiten.