Diss. Osnabrück. – Angelsächsischen und skandinavischen Vorbildern folgend werden in Deutschland seit den 90er-Jahren Ansätze kommunaler Kriminalprävention praktiziert. Zwar sind die Formen der Ausgestaltung von Bundesland zu Bundesland und von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich, im Kern jedoch beruht der Ansatz auf dem Gedanken, durch kontinuierliche Vernetzung von Akteuren relevanter Institutionen – neben der örtlichen Polizei z. B. soziale Dienste, Jugendämter, Schulen, Freizeiteinrichtungen – auf lokaler Ebene Möglichkeiten der Kriminalprävention zu erschließen, über die die Institution Polizei allein nicht verfügt. Im Rahmen einer explorativ ausgerichteten Erhebung untersucht der Autor Arbeitsweisen kriminalpräventiver Gremien in Niedersachsen. Dabei berücksichtigt er Beispiele aus Osnabrück, Lingen und Oldenburg. Die empirische Basis stellen 16 qualitative Interviews dar, die der Autor mit Vertretern aus vier typischerweise beteiligten Akteursgruppen geführt hat (soziale Institutionen, Polizei, lokale Politik, Wissenschaft). Die Befunde werden anhand von 7 Leit/index.php?option=com_content&view=article&id=41317 (u. a. kriminalpolitische Positionen) ausgewertet und mit Blick auf klassische Theorien abweichenden Verhaltens (ätiologische und interaktionistische Ansätze) interpretiert.