Bei diesem Buch handelt es sich nicht etwa um eine neue Biographie des großen britischen Staatsmanns. Roberts geht es vielmehr darum, das seit dem plötzlichen Meinungsumschwung 1940 dauerhaft veränderte Verhältnis der britischen politischen und gesellschaftlichen Elite zu Churchill näher zu beleuchten und dabei gleichzeitig einen anschaulichen Eindruck der Ära Churchills in Großbritannien zu vermitteln. Dazu stellt er das Leben und Wirken bestimmter herausragender Zeitgenossen Churchills dar, die er als repräsentativ für die britische Öffentlichkeit in dieser Zeit ansieht. So bietet etwa das provokativ-bissige, aber fundierte Porträt des Generalgouverneurs von Indien, Lord Mountbatten, zugleich wichtige Informationen zum Umgang Großbritanniens mit seinem untergehenden Kolonialreich. Die Idee des Commonwealth und dessen Auswirkungen auf die Politik der britischen Regierungen, speziell auf die Einwanderungspolitik, sind weitere zentrale Themen dieses Buches. Roberts' treffsichere und detailgenaue Analyse macht deutlich, daß der mangelnde Reformwille der konservativen Elite auf die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Großbritanniens einen lähmenden Effekt hatte und den Verlust der internationalen Stellung als Großmacht beschleunigte. Inhalt: Das Haus Windsor und die Appeasementpolitik; Lord Mountbatten und die Gefahren des Adrenalins; Die Tories gegen Churchill in der "größten Stunde"; Churchill, die Rassen und die "buntscheckige Gesellschaft"; Walter Monckton und der "Rückzug aus der Realität"; Patriotismus: Die letzte Zuflucht von Sir Arthur Bryant.