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/ 03.06.2013
Andrea Bührmann

Das authentische Geschlecht. Die Sexualitätsdebatte der Neuen Frauenbewegung und die Foucaultsche Machtanalyse. Mit einem Vorwort von Hannelore Bublitz

Münster: Westfälisches Dampfboot 1995; 242 S.; kart., 39,80 DM; ISBN 3-929586-54-1
Philosoph. Diss. Münster; Erstgutachter: H. Wienold. - "Bio-Macht" ist eine der vielen von Foucault geprägten Kategorien, und dessen Macht-Wissen-Komplex gibt den analytischen Rahmen für die zentrale Frage dieser Arbeit ab, "inwiefern die Frauenbewegung zur Produktion der Geschlechterverhältnisse beiträgt und welche taktische Rolle sie für die Machtbeziehungen spielt" (21). Die Autorin befaßt sich dabei mit Sexualitätsdiskursen, die sowohl für Foucault wie für die Neue Frauenbewegung zentral sind. Sie untersucht in Foucaultschen Kategorien die Disziplinierung und Normalisierung der Individuen (27 ff.), wendet sich dann der Frau in der Normalisierungsgesellschaft des neunzehnten Jahrhunderts zu (50 ff.) wie den weiteren Entwicklungen der Normalisierungsmacht in unserem Jahrhundert bis zu den sechziger Jahren (73 ff.). Nachdem solcherart der Boden theoretisch bereitet ist, setzt sich Bührmann ausführlich mit ihrer Kernfrage, der Sexualitätsdebatte der Neuen Frauenbewegung (103 ff.) auseinander, die als Resultat "im Horizont der Foucault'schen Macht- und Diskursanalyse als Stützpunkte zur Verfestigung der Normalisierungsmacht betrachtet werden, nicht aber als ein 'Gegen' oder 'Außerhalb' des funktionierenden Macht-Wissen-Komplexes" (212).
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.275.4 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Andrea Bührmann: Das authentische Geschlecht. Münster: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1055-das-authentische-geschlecht_1006, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1006 Rezension drucken
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