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/ 04.06.2013
Tom Bower

Das Gold der Juden. Die Schweiz und die verschwundenen Nazi-Milliarden

München: Karl Blessing Verlag 1997; 416 S.; geb., 44,80 DM; ISBN 3-89667-037-9
Während des Nationalsozialismus sind von jüdischen Bürgern Vermögenswerte in die Banken der neutralen Schweiz gebracht worden. Außerdem haben Nazis Beutegold, um das sie Juden erpreßt bzw. das sie ihnen geraubt hatten, in der Schweiz deponiert. Als die Erben der in den Konzentrationslagern Ermordeten ihre Ansprüche bei diesen Banken geltend machten, wurde ihnen das mit der zynischen Forderung nach einem Totenschein verwehrt (26 f.). Der Autor, ein Journalist und ehemaliger Rechtsanwalt, hat umfangreiche Akten und Protokolle der Alliierten mit der Schweiz aus den ersten Jahren nach Kriegsende und die Vernehmungsprotokolle des amerikanischen Bankenausschusses unter Senator D'Amato ausgewertet. Neben dem Verhalten der Schweizer Banken in der Frage des "Gold[es] der Juden" beleuchtet er auch die Beziehung zwischen dem Dritten Reich und der Schweiz (z. B. 57-62) sowie das schweizerische Verhalten in dieser Zeit gegenüber jüdischen Flüchtlingen (z. B. 33-42). Er kommt u. a. zu dem Schluß, daß sich Schweizer Bankiers jahrelang mit Vorwänden den Ansprüchen der rechtmäßigen jüdischen Erben verschlossen haben und zeichnet insgesamt ein Bild von den Schweizer Banken und dem Schweizer Staat, das von Habgier und Menschenverachtung geprägt ist.
Petra Beckmann-Schulz (Bm)
Dr., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.52.3122.23 Empfohlene Zitierweise: Petra Beckmann-Schulz, Rezension zu: Tom Bower: Das Gold der Juden. München: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3622-das-gold-der-juden_4832, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4832 Rezension drucken
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