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/ 04.06.2013
Martin Koppernock

Das Grundrecht auf bioethische Selbstbestimmung. Zur Rekonstruktion des allgemeinen Persönlichkeitsrechts

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1997 (Nomos Universitätsschriften: Recht 238); 424 S.; brosch., 79,- DM; ISBN 3-7890-4638-8
Diss. Frankfurt a. M. - Die Bestimmung solcher Begriffe wie Leben und Tod werden im Zuge der fortschreitenden Technologien unsicherer und, damit zugleich für die juristische Dogmatik, schwieriger zu verarbeiten. Koppernock hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bisherige Grundrechtsdogmatik auf solche Anforderungen hin zu befragen. Sein Ergebnis: Der Schutz, den Art. 1 Abs. 1 (Menschenwürde) und Art. 2 Abs. 1 (allgemeine Handlungsfreiheit) gewährleisten, ist zu unbestimmt. Nimmt man den Autonomiegedanken auch in den Bereichen der Bio- und Medizintechnologie ernst, muß der einzelne Bürger vielmehr, so die These des Autors, durch ein neues Grundrecht auf bioethische Selbstbestimmung, rekonstruiert aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG), geschützt werden. Es wird sich zeigen, ob der dogmatische Bedarf einer solchen grundrechtlichen Neuschöpfung ähnlich hoch ist wie 1983, als das Bundesverfassungsgericht das mittlerweile auch im umgangssprachlichen Gebrauch geläufige Recht auf informationelle Selbstbestimmung entwickelte.
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.4 Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Martin Koppernock: Das Grundrecht auf bioethische Selbstbestimmung. Baden-Baden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3633-das-grundrecht-auf-bioethische-selbstbestimmung_4843, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4843 Rezension drucken
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