Skip to main content
/ 04.06.2013
Jürgen Kruse

Das Krankenversicherungssystem der USA. Ursachen seiner Krise und Reformversuche

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1997 (Studien aus dem Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht 16); 169 S.; brosch., 48,- DM; ISBN 3-7890-4848-8
Da das Gesundheitssystem der USA in Deutschland als Beispiel für eine Lösung mit vielen sozialen Defiziten angeführt wird, aber angesichts der Finanzierungsprobleme im deutschen Gesundheitswesen auch als Kontrastkonzept gilt (5), will der Autor (Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht) im Sinne einer umfassenden Information eine gründliche Darstellung des US-Gesundheitssystems liefern. Zum einen soll ein vertiefter Überblick über das amerikanische Krankenversicherungssystem gegeben werden, weil meistens nur ein Ausschnitt - nämlich die private Absicherung oder der öffentliche Sektor - behandelt wird. "Zum anderen will die vorliegende Arbeit den Versuch unternehmen, die offenkundig vorhandenen Probleme im System der Absicherung für den Krankheitsfall in den USA vor dem historischen Hintergrund der Herausbildung seiner heutigen Strukturen zu beleuchten." (7) Der Autor will u. a. darauf abheben, daß im Umgang mit dem sozialen Risiko Krankheit "die Marktlösung" zwar nicht existiert, aber es in den USA eine Vielzahl von "Lösungswegen für Teilprobleme gibt, die es wert sind, daraufhin untersucht zu werden, ob sie sich nicht in ein Krankenversicherungssystem Bismarck'scher Prägung übertragen lassen" (7). Aus dem Inhalt: Teil 1: Die Entstehung des amerikanischen Krankenversicherungssystems und seine Probleme in historischer Sichtweise; Teil 2: Darstellung und Hauptschwierigkeiten des gegenwärtigen Krankenversicherungssystems: A) Das gegenwärtige Krankenversicherungssystem der USA; I. Sicherstellung der medizinischen Versorgung; 1. Öffentlicher Sektor; a) Medicare; b) Medicaid; c) Zum Verhältnis zwischen Medicare und Medicaid; d) Sicherung durch das Department of Veterans Affairs; 2. Privater Sektor; a) Private Krankenversicherung; b) Andere private Kostenträger und Direktzahlungen der Patienten; II. Sicherung im Krankheitsfall gegen den Verlust des Einkommens und anderer geldwerter Vorteile; 2. Obligatorische Sicherung; 3. Fakultative Sicherung; 4. Erhaltung anderer geldwerter Vorteile; B) Die Hauptschwierigkeiten des bestehenden Systems. Teil 3: Reformvorschläge und realisierte Reformen: A) Eckpunkte und Reformversuche aus dem Jahre 1993; B) Nach dem Scheitern des Clinton-Plans; I. Suche nach Gründen für das erneute Scheitern eines grundlegenden Reformversuchs; II. Die sogenannte kleine Krankenversicherungsreform vom August 1996; III. Perspektiven über das Reformgesetz hinaus.
Petra Beckmann-Schulz (Bm)
Dr., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.642.263 Empfohlene Zitierweise: Petra Beckmann-Schulz, Rezension zu: Jürgen Kruse: Das Krankenversicherungssystem der USA. Baden-Baden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4919-das-krankenversicherungssystem-der-usa_6485, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6485 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA