/ 21.06.2013
Gerard Radnitzky
Das verdammte 20. Jahrhundert. Erinnerungen und Reflexionen eines politisch Unkorrekten
Hildesheim/Zürich/New York: Georg Olms Verlag 2006 (Lebensberichte – Zeitgeschichte); 353 S.; 19,80 €; ISBN 978-3-487-08460-2Das Buch stellt den ersten Band der vormals auf zwei Bände angelegten Autobiografie des am 11. März 2006 verstorbenen österreichischen Wissenschaftstheoretikers Gerald Radnitzky dar. Radnitzky, ein enger Freund von Karl Raimund Popper, Imre Lakatos und Paul Feyerabend, erzählt in seinen anekdotenreichen Erinnerungen das Leben eines liberalen und antikollektivistischen Kosmopoliten und politisch „Unkorrekten“. Seine Ausführungen sind geprägt von den Erfahrungen des Nationalsozialismus und seinem Leben in der Bundesrepublik Deutschland, die er als eine Partitokratie mit demokratischer Fassade empfand. Trotz der sich oft wiederholenden Passagen ist ein lesenswertes Buch entstanden, das jedem Politikwissenschaftler nur empfohlen werden kann. Dies zum einen, weil Radnitzky in seiner Beurteilung des 20. Jahrhunderts konsequent den Popper’schen Imperativ der rationalen Kritik verfolgt und bar jeglicher „political correctness“ argumentiert. Zum anderen, weil es dem Autor gelingt, auf sehr erfrischende und intellektuelle Weise die Makrogeschichte des vergangenen Jahrhunderts mit seiner Mikrogeschichte zu verbinden.
Volker Dreier (VDR)
Priv.-Doz. Dr., wiss. Angestellter, Forschungsinstitut für Soziologie, Universität zu Köln.
Rubrizierung: 2.1 | 2.312
Empfohlene Zitierweise: Volker Dreier, Rezension zu: Gerard Radnitzky: Das verdammte 20. Jahrhundert. Hildesheim/Zürich/New York: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/26171-das-verdammte-20-jahrhundert_30449, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 30449
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Priv.-Doz. Dr., wiss. Angestellter, Forschungsinstitut für Soziologie, Universität zu Köln.
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