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/ 20.06.2013
Stefan Wolle

DDR

Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 2004 (Fischer Kompakt); 128 S.; 8,90 €; ISBN 3-596-16122-3
Im Aufbau seiner kurzen Geschichte der DDR hält sich Wolle, Mitarbeiter des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin, an die Struktur der Reihe. Auf den chronologischen Grundriss im Hauptteil folgen die Vertiefungen, zu deren Themen das DDR-Wirtschaftssystem, „Der große Bruder Sowjetunion“, die Ideologie, die Staatssicherheit, „Die nationale Frage“ und ein Abschnitt über Diktatur und Alltag gehören. Wolle gelingt es, die wichtigsten Kernaussagen kurz und treffend darzustellen, so zum Beispiel mit der Charakterisierung der DDR als „institutionalisierte[m] Verfassungsbruch“ (117) und der Feststellung, dass die SED den Marxismus-Leninismus auf „einige Spruchweisheiten“ (99) reduziert hatte. Erinnert wird auch daran, dass „an der Wiege der DDR [...] auch der erklärte Wille zur Einheit“ (111) stand, die Demokratie-Bewegung 1989 dann „keinerlei nationalistische, antisowjetische oder gar antirussische Züge“ (95) trug und die DDR-Identität erst nach dem Untergang des SED-Staates entstand. Die Gemeinschaft der Ex-DDR-Bürger erinnere, so Wolle nicht ohne liebevollen Spott, „an die resozialisierten Insassen einer Haftanstalt“ (114).
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.314 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Stefan Wolle: DDR Frankfurt a. M.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22920-ddr_26178, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26178 Rezension drucken
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