Der Band dokumentiert ein Symposium, auf dem der Frage nachgegangen werden sollte, "in welcher Weise die Derridaschen Dekonstruktionen und der Rortysche Pragmatismus der Erarbeitung eines nichtessentiellen Denkens der Demokratie dienlich sind" (12). Bei allen Unterschieden zwischen Derrida und Rorty treffen sich die beiden Philosophen doch in ihrer Opposition gegenüber Ansätzen, welche von einem universalen Standpunkt aus die philosophische Überlegenheit der liberalen Demokratie nachweisen wollen - exemplarisch diente den Diskutanten Jürgen Habermas' Diskurstheorie als Stein des Anstoßes. Eine solche Theorie könne einer pluralistischen Demokratie nicht gerecht werden, da sie auf die Errichtung eines Konsenses hinauslaufe; damit würde die Theorie aber selbst wieder die Grundlagen des Pluralismus unterlaufen. Dagegen betonten Dekonstruktion und Pragmatismus den grundsätzlichen Konfliktcharakter des Pluralismus. Sie schärften die Wahrnehmung der Unzulänglichkeit eigener Positionen und trügen gerade dadurch zur Weiterentwicklung und weiteren Verbreitung liberaler Institutionen bei. Inhalt: Chantal Mouffe: Dekonstruktion, Pragmatismus und die Politik der Demokratie (11-35); Richard Rorty: Bemerkungen zu Dekonstruktion und Pragmatismus (37-47); Simon Critchley: Dekonstruktion und Pragmatismus - Ist Derrida ein privater Ironiker oder ein öffentlicher Liberaler? (49-96); Richard Rorty: Antwort auf Simon Critchley (97-109); Ernesto Laclau: Dekonstruktion, Pragmatismus, Hegemonie (111-153); Richard Rorty: Antwort auf Ernesto Laclau (155-170); Jacques Derrida: Bemerkungen zu Dekonstruktion und Pragmatismus (171-195).