/ 04.06.2013
Michael Th. Greven (Hrsg.)
Demokratie - eine Kultur des Westens? 20. Wissenschaftlicher Kongreß der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft
Opladen: Leske + Budrich 1998; 343 S.; kart., 58,- DM; ISBN 3-8100-2074-5Der Sammelband beschränkt sich auf die im Plenum vorgetragenen Hauptreferate und Gastvorlesungen des oben genannten Kongresses im Oktober in Bamberg. Drei Aspekte nennt der Herausgeber als Begründung für die Wahl des Themas: Die zu Beginn der 90er Jahre vorherrschende Erwartung, daß sich Demokratie weltweit durchsetzen würde, ist nachhaltig verunsichert worden durch die Entwicklung eigenständiger Modelle zum Beispiel in islamischen Ländern und in China "mit anderen normativen Prioritäten und anderen kulturellen Grundlagen" (7). Zudem führt der schnelle soziale Wandel in westlichen Gesellschaften zur teilweisen Infragestellung von bisher "als stabil gedachten [...] Institutionen" (7). Auch die Ausweitung internationaler Regime sowie des transnationalen Regierens stellt die westlichen Demokratien vor neue Überlegungen und Probleme.
Inhalt: Edmund Stoiber: Eröffnungsvortrag: Demokratie in der Zeit von Internet und Global Players (9-18); Michael Th. Greven: Einführungsvortrag: Demokratie - eine Kultur des Westens? (19-35). I. Internationalisierung der Politik und die Zukunft der Demokratie: Lothar Brock: Verweltlichung der Demokratie. Aus der Verflechtungs- in die Entgrenzungsfalle (39-54); Birgit Mahnkopf: Probleme der Demokratie unter den Bedingungen ökonomischer Globalisierung und ökologischer Restriktionen (55-79); Fritz W. Scharpf: Demokratische Politik in der internationalisierten Ökonomie (81-103). II. Die Universalisierung der Demokratie im globalen Spannungsfeld der Zivilisation: Claudia Derichs: Universalität und Kulturspezifik - das Modell westlicher Demokratie in der Defensive? (107-122); Gunter Schubert: Die Menschenrechte zwischen Universalität und Partikularität - einige grundsätzliche Überlegungen zum interkulturellen Dialog aus westlicher Perspektive (123-136); Dieter Senghaas: Interkulturelle Philosophie in der Welt von heute (137-147). III. Die Leistungsfähigkeit der Demokratie: Dieter Fuchs: Kriterien demokratischer Performanz in Liberalen Demokratien (151-179); Manfred G. Schmidt: Das politische Leistungsprofil der Demokratien (181-199); Arthur Benz: Postparlamentarische Demokratie? Demokratische Legitimation im kooperativen Staat (201-222). Gastvorträge: Seyla Benhabib: Democracy and Identity. Dilemmas of Citizenship in Contemporary Europe (225-247); David Held: The Changing Contours of Political Community: rethinking democracy in the context of globalization (249-261); Beate Kohler-Koch: Die Europäisierung nationaler Demokratien: Verschleiß eines europäischen Kulturerbes? (263-288); Yves Mény: The People, the Elites and the Populist Challenge (289-303). Anhang: Hans-Dieter Klingemann / Jürgen W. Falter: Die deutsche Politikwissenschaft im Urteil der Fachvertreter (305-341).
Julia von Blumenthal (JB)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
Rubrizierung: 2.2 | 4.42 | 5.41 | 1.1
Empfohlene Zitierweise: Julia von Blumenthal, Rezension zu: Michael Th. Greven (Hrsg.): Demokratie - eine Kultur des Westens? Opladen: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5638-demokratie---eine-kultur-des-westens_7342, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 7342
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Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
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