Nach einer Einleitung der Herausgeber versammelt der Band 21 Aufsätze, die allesamt im Kontext gegenwärtiger Dissertationsprojekte entstanden sind. Dabei war es Eckhard Jesse und Roland Sturm, die gemeinsam das bei der Hans‑Seidel‑Stiftung angesiedelte Promotionskolleg „Demokratie in Europa“ betreuten, ein Anliegen, keine Konzentrate der entstehenden Dissertationen abzudrucken, sondern „einen Text aus dem Umfeld“ der jeweiligen „Dissertationsthematik“ (20). Die Beiträge werden vier Kapiteln zugeordnet. Wie immer bei solchen Sammelbänden, sind die Beiträge recht unterschiedlich gehalten. Um nur einige Aufsätze aus dem dritten Kapitel (Gefahr durch Extremismus) herauszugreifen: Da ist zunächst der Beitrag von Stephan Weinrich, der die Verfassungsschutzberichte der Länder Brandenburg und Bayern miteinander vergleicht. Er überrascht uns mit dem Befund, dass in Brandenburg, das sich an der politisch gesetzten PDS‑Bespitzelung in den 1990er‑Jahren nicht beteiligte, „offenbar“ die „Analysten“ des Verfassungsschutzes „auf dem linken Auge blind“ (227) gewesen seien. Rudi Bigalke setzt sich mit einer der theoretisch aktiven Fraktionen der sogenannten Antideutschen, der Freiburger Initiative Sozialistisches Forum (ISF), auseinander und Lisa Karge analysiert die Kommunalpolitik der sächsischen NPD. Einem oft vernachlässigten Thema widmet sich Alexander Kühn, der das Verhältnis von christlichen Kleinstparteien zum demokratischen Verfassungsstaat untersucht. Trotz inhaltlicher Übereinstimmungen etwa in Fragen des Umgangs mit Homosexualität, Prostitution und Pornografie könne man bei der Christlichen Mitte (CM) von einer extremistischen Partei sprechen, wohingegen die Partei der bibeltreuen Christen (PBC) zum demokratischen Verfassungsstaat loyal stehe. Man darf auf einige der kommenden Dissertationen durchaus gespannt sein.