/ 20.06.2013
Peter Trawny
Denkbarer Holocaust. Die politische Ethik Hannah Arendts
Würzburg: Königshausen & Neumann 2005; 180 S.; brosch., 22,80 €; ISBN 3-8260-3082-6Trawny sieht in Hannah Arendts Werk eine politische Ethik, „die in allen ihren Bereichen vom ‚Geschichtszeichen’ des Holocaust motiviert ist“ (14). Unter diesem Gesichtspunkt widmet er sich in 16 auch unabhängig voneinander lesbaren Kapiteln wesentlichen Referenzpunkten im Denken Hannah Arendts, die Orientierung im Verständnis und in der Aufarbeitung des Holocausts ermöglichen können. Das radikal Böse, die Ökonomie der Vernichtung, Ideologie, Terror oder Schuld sind solche Referenzpunkte, die Trawny in den weiteren Kontext der Philosophie im 20. Jahrhundert einbettet: „Im Holocaust stehen nicht nur die allgemeine Gedankenlosigkeit, sondern auch das entschiedene Denken, steht auch die Wissenschaft und die Philosophie auf dem Prüfstand.“ (15) Neben Arendts Kategorien widmet sich Trawny auch der eigentümlichen Methode des „story-telling“, des Erzählens, die Arendt als besonders angemessenes Mittel zwischenmenschlichen Verstehens betont hat.
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 5.46 | 5.42
Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Peter Trawny: Denkbarer Holocaust. Würzburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/24196-denkbarer-holocaust_27872, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 27872
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Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
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