Mit dem Band liegt der bis 1999 unveröffentlichte Erfahrungsbericht Che Guevaras über die Teilnahme kubanischer Einheiten am kongolesischen Befreiungskampf in den Jahren 1965/66 erstmals auch in deutscher Sprache vor. Auf eigenen Wunsch hatte Che Guevara im April 1965 eine kleine Gruppe revolutionserfahrener Guerillakämpfer aus Kuba in den Osten des Kongo geführt, wo sie sich den (miteinander rivalisierenden) Aufständischen gegen die Regierung Mobutu anschlossen. Ihre Ziele (die Errichtung einer Einheitsfront, die Ausbildung der afrikanischen Guerillasoldaten auf der Grundlage der in Kuba gemachten militärischen Erfahrungen, die Mobilisierung der bäuerlichen Landbevölkerung) verfehlten Che Guevara und seine kubanischen Begleiter jedoch vollkommen. Der Einsatz wurde nach eineinhalb Jahren schließlich im Dezember 1966 abgebrochen: "Dies ist die Geschichte eines Scheiterns" (19) beginnt Che Guevara seinen Erfahrungsbericht. Von besonderem Interesse ist die selbstkritische, illusionslose und grundsätzliche Auswertung der gesamten Aktion einschließlich ihrer Motive und politischen Begleitumstände (u. a. in Kuba), die der Autor abschließend vornimmt. Treffend umreißt er viele der auch in den folgenden drei Jahrzehnten die politischen Verhältnisse auf dem afrikanischen Kontinent bestimmenden Probleme damit, sich von kolonialer Herrschaft zu befreien und in der erreichten Unabhängigkeit postkoloniale Machtkämpfe zu vermeiden bzw. rasch zu beenden. Grundlage des Berichtes ist ein von Che Guevara während der Kämpfe im Kongo geführtes Tagebuch. Über die persönlichen Motive Che Guevaras, Kuba und seine dortige politische Stellung für den Kampf im Kongo zu verlassen, gibt das Vorwort der Witwe Auskunft.