/ 03.06.2013
Patrik von Zur Mühlen
Der "Eisenberger Kreis" Jugendwiderstand und Verfolgung in der DDR 1953-1958
Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 1995 (Politik- und Gesellschaftsgeschichte 41); 256 S.; hardc., 36,- DM; ISBN 3-8012-4061-4Die jugendliche Widerstandsgruppe, die sich im Herbst 1953 in der Thüringer Stadt Eisenberg zusammenfand und im Februar 1958 von der Staatsmacht zerschlagen wurde, gehörte bereits zur Zeit der deutschen Teilung zu den bekannteren Oppositionsgruppen der ehemaligen DDR. Auf der Grundlage der mittlerweile erschlossenen Archivmaterialien der Staatssicherheit, der Volkspolizei, der SED und der Universität Jena sowie mit Hilfe von Interviews mit Zeitzeugen und Betroffenen hat es der Autor unternommen, den Spuren des Widerstandskreises nachzugehen: von seiner Entstehung über die Schauprozesse und die Hafterfahrungen seiner Mitglieder bis zu den von der Staatssicherheit inszenierten "Nachgeschichten" (193 ff.) der weitergeführten Bespitzelungen und Schikanen, die erst mit dem Ende der SED-Diktatur ihren Abschluß fanden. Anhand der vorliegenden Fallstudie werden Organisationsform und Methode, aber auch das für einen erfolgreichen Widerstand erforderliche Umfeld unter den Bedingungen einer Diktatur veranschaulicht. Bleibt zu hoffen, daß weitere Untersuchungen diese Studie ergänzen werden.
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.312
Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Patrik von Zur Mühlen: Der "Eisenberger Kreis" Bonn: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1250-der-eisenberger-kreis_1371, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1371
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Dr., Politikwissenschaftler.
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