/ 04.06.2013
Elke Oberparleiter-Lorke
Der Freiheitsbegriff bei Rousseau. Rousseaus praktisches System der Freiheit im Kontext der deutschen Transzendentalphilosophie und eines modernen, interpersonalen Freiheitsbegriffs
Würzburg: Königshausen & Neumann 1997 (Epistemata: Reihe Philosophie 208); 316 S.; brosch., 78,- DM; ISBN 3-8260-1288-7Diss. Würzburg. - Die Untersuchung beansprucht, den Freiheitsbegriff Rousseaus im Lichte der Freiheitsphilosophie des deutschen Idealismus zu erhellen. Die ideengeschichtliche Herkunft und die Entwicklung des Freiheitsbegriffs im Werk Rousseaus, insbesondere in der Spannung von amour de soi-meme und pitie werden letztlich aus der Perspektive eines modernen, interpersonalen und kommunikativen Freiheitsbegriffs dargestellt, wobei auch Defizite sichtbar werden. "Aus einem der alten Naturphilosophie verpflichteten Ansatz, einem praktisch verstandenen Prinzip der Erhaltung heraus, entwickelt Rousseau ein ursprüngliches System der Freiheit, in dem sich der Mensch als freies Wesen darstellt, das aber ungesellig ist, insofern sich in der Vermittlung dieses Erhaltungsprinzips eine Freiheit vor der Naturordnung realisiert, nicht aber Freiheit für andere Freiheit" (274). Das Verdienst der Studie liegt im interpretatorischen Zugriff auf Rousseaus Gesamtwerk und dessen Vermessung aus einer ideengeschichtlichen Gesamtperspektive; doch präsentiert sich der Band zuweilen in einer Sprache, die den nach erfolgreicher Lektüre erholungsbedürftigen Leser - vielleicht denn doch zu Rousseau selbst greifen läßt.
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.33 | 5.42
Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Elke Oberparleiter-Lorke: Der Freiheitsbegriff bei Rousseau. Würzburg: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3602-der-freiheitsbegriff-bei-rousseau_4802, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 4802
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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